Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht keine Notwendigkeit für die Teilnahme von EU-Vertretern bei den Gesprächen für eine Lösung des Ukraine-Konflikts. „Ich weiß nicht, was sie am Verhandlungstisch zu suchen haben“, sagte Lawrow am Montag in Moskau angesichts von Forderungen aus der EU, an den Gesprächen beteiligt zu werden.
Lawrow sagte vor seinem ersten Treffen mit seinem US-Kollegen Marco Rubio an diesem Dienstag in Saudi-Arabien, dass die Europäer in der Vergangenheit mehrfach an Verhandlungen beteiligt waren, ohne dass sie zu einer Lösung beigetragen hätten.
Russland wirft dem Westen vor, 2014 zum Sturz des moskaufreundlichen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch beigetragen zu haben. Zudem beklagt Moskau, dass das Minsker Abkommen zur Waffenruhe im Gebiet Donbass vor zehn Jahren unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs auch geschlossen worden sei, um die Ukraine militärisch zu stärken.
Russland lehnt territoriale Zugeständnisse an die Ukraine ab
Lawrow lehnt es zudem ab, der Ukraine im Zuge möglicher Verhandlungen territoriale Zugeständnisse zu machen. Bei seinem Treffen mit Rubio wolle er sich vor allem die US-Vorstellungen anhören, sagte der Minister. Der russische Machthaber Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump hätten bei ihrem Telefonat in der vergangenen Woche über die Notwendigkeit gesprochen, die „absolut nicht normale Zeit in den Beziehungen der beiden Großmächte hinter sich zu lassen“.
Es gehe um eine Wiederaufnahme des Dialogs zu allen Fragen, darunter neben der Ukraine auch um die Lage im Nahen Osten und in anderen unruhigen Weltregionen, sagte Lawrow. Russland werde auf die Vorschläge der US-Seite reagieren.
Lawrow, der in Riad von Putins außenpolitischen Berater Juri Uschakow begleitet wird, erklärte, dass anschließend weitere Schritte besprochen würden. Laut Kreml geht es bei den Gesprächen auch um die Vorbereitung eines möglichen Treffens Putins und Trumps in Saudi-Arabien. Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
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