97. Oscars

Demi Moore und Adrien Brody in der Poleposition

Society International
01.03.2025 07:00

Das diesjährige Oscar-Rennen ist in vollem Gange: In den Wochen vor der glamourösen Gala in Hollywood wurde mit Argusaugen auf die Preisverleihungen der verschiedenen Verbände geblickt, um zu sehen, ob sich ein Favorit absetzen kann. Was Schauspiel-Kategorien betrifft, scheint manches klar, aber noch vieles möglich. Adrien Brody und Demi Moore dürften sich aber wohl die größten Hoffnungen machen.

Es wäre keine große Überraschung, würde Brody in der Nacht auf Montag seiner Trophäe für „Der Pianist“ einen zweiten Oscar als bester Hauptdarsteller zur Seite stellen können. Der 51-Jährige spielt in Brady Corbets fiktivem Biopic „Der Brutalist“ einen ungarischen Architekten und Holocaustüberlebenden, der in den Staaten ein neues Leben beginnen will.

Brody Favorit – aber starke Konkurrenz!
Für seine Leistung in dem dreieinhalbstündigen Monumentaldrama gab es bereits einen Golden Globe sowie einen Preis bei den Critics‘ Choice Awards.

Adrien Brody brilliert in „The Brutalist“. Holt er sich am Sonntag seinen zweiten Oscar? (Bild: APA/A24 via AP)
Adrien Brody brilliert in „The Brutalist“. Holt er sich am Sonntag seinen zweiten Oscar?

Doch die Konkurrenz kann sich sehen lassen: Jungstar Timothée Chalamet werden als Folklegende Bob Dylan in „Like A Complete Unknown“ ebenso gute Chancen ausgerechnet wie dem Briten Ralph Fiennes, der sich dank Edward Bergers Vatikanthriller „Konklave“ zum dritten Mal unter den Nominierten in dieser Sparte findet.

Vervollständigt wird das Quintett durch Colman Domingo („Sing Sing“ brachte ihn nach „Rustin“ im Vorjahr erneut ins schauspielerische Spitzenfeld) sowie Sebastian Stan. Dieser ist in „The Apprentice“ immerhin als Donald Trump zu erleben, rückt der Film doch den beruflichen Aufstieg des derzeitigen US-Präsidenten in den 70er- und 80er-Jahren in den Fokus.

Moore und ihre filmreife Comebackstory
Bei den besten Hauptdarstellerinnen wiederum zeichnet sich eine Comebackstory ab, wie sie Amerika liebt: Demi Moore hat sich dank Coralie Fargeats „The Substance“ nach etlichen mauen Jahren zurück ins Rampenlicht gespielt.

Krönt Demi Moore ihren Erfolg mit „The Substance“ noch mit einem Oscar? (Bild: APA/© Universal Studios/Mubi via AP)
Krönt Demi Moore ihren Erfolg mit „The Substance“ noch mit einem Oscar?

In dem schrillen Body-Horror-Streifen gibt sie eine alternde Schauspielerin, die ihrer Karriere zuliebe eine mysteriöse Droge zu sich nimmt, um wieder jünger zu werden. Dafür gab es u.a. einen Golden Globe als beste Komödiendarstellerin sowie jüngst einen Critics‘ Choice Award, von ihrer ersten Oscarnominierung ganz zu schweigen.

In Sachen Golden Globes kann die Brasilianerin Fernanda Torres mithalten, die als politische Aktivistin in „I‘m Still Here“ in der Dramasparte reüssieren konnte. Ein Erfolg für den insgesamt dreifach nominierten Film wäre zwar bemerkenswert, aber keine völlige Überraschung.

Das gilt im Übrigen auch für Mikey Madison, die als Titelfigur in „Anora“ glänzt. Sean Bakers Variation auf das „Pretty Woman“-Thema mit Madison als Sexarbeiterin, die ein Verhältnis mit dem Sohn eines russischen Oligarchen eingeht, erhielt im Vorjahr nicht nur die Goldene Palme in Cannes, sondern mausert sich immer mehr zum Geheimfavoriten der Oscars.

„Emilia Pérez“ im Hintertreffen
Das hat letztlich auch damit zu tun, dass der 13-fach nominierte Genresprenger „Emilia Pérez“ immer mehr ins Hintertreffen gerät. Nachdem rassistische und islamfeindliche Tweets von Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón aufgetaucht sind, hat sich die Spanierin nicht nur selbst ins Aus geschossen, sondern auch die generellen Chancen von Jacques Audiards Film deutlich verringert.

Vom Favoriten zum Oscar-Buhmann hat sich der Film „Emilia Pérez“ entwickelt. (Bild: APA/Shanna Besson/Netflix via AP)
Vom Favoriten zum Oscar-Buhmann hat sich der Film „Emilia Pérez“ entwickelt.

Dabei hätte Gascón Geschichte schreiben können, wenn sie als erste Transfrau den Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ gewinnt. Sehr wahrscheinlich ist das nun allerdings nicht mehr.

Aber wer weiß, vielleicht gibt es auch einen Überraschungssieg für die „böse Hexe des Westens“? Als solche hat Cynthia Erivo in der höchst erfolgreichen Musicaladaption „Wicked“ viele Fanherzen höher schlagen lassen. Ob es aber auch für einen Oscar reicht, muss sich erst herausstellen. Es bleibt jedenfalls spannend bis zur Nacht der Nächte.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt