Österreich Platz 17.
So viel Geld gaben Länder bisher für Ukraine aus
Drei Jahre ist es her, dass Russland seinen umfassenden Feldzug gegen die Ukraine begonnen hat. Nur mithilfe seiner Verbündeten kann die Ukraine dem Angriffskrieg standhalten. Welchen Umfang diese – militärische, humanitäre und budgetäre – Gesamthilfe im bisherigen Zeitraum erreicht hat, hat Institut für Weltwirtschaft (IfW) ermittelt.
Auf 267 Milliarden Euro beläuft sich der sogenannte Ukraine Support Tracker. Den Löwenanteil schultert Europa, knapp vor den USA.
USA bei Aufrüstung führend
Betrachtet man die Summen, die allein in Auf- und Nachrüstung der Ukraine flossen, haben die USA jedoch etwas mehr gegeben als Europa (EU und ihre Mitgliedstaaten plus Großbritannien, Island, Norwegen und Schweiz). Hier steht es laut dem IfW 64 zu 62 Milliarden Euro. Bei der nicht-militärischen Hilfe liegt Europa aber 20 Milliarden Euro vor den Vereinigten Staaten. 50 Milliarden Euro Europa haben die USA aufgewendet, 70 Milliarden Euro die europäischen Ukraine-Verbündeten.
Die seit Kriegsbeginn erfolgte Gesamthilfe der USA beläuft sich somit auf 114 Mrd. Euro, jene Europas auf 132 Milliarden Euro. Gemeinsam kommen die beiden Blöcke auf 246 Milliarden Euro. Der Restbetrag von 21 Milliarden (von 246 auf die 267 Milliarden Gesamthilfe aller Ukraine-Verbündeten) entfällt auf andere, verbündete Geberländer.
Österreich in Europa an 17. Stelle
In absoluten Zahlen ist Deutschland jener Einzelstaat in Europa, der bilateral am meisten zur Unterstützung der Ukraine beigetragen hat: 17 Milliarden Euro. An zweiter Stelle folgt Großbritannien (15 Milliarden Euro), dahinter Dänemark (8 Milliarden). Österreich liegt hier an 17. Stelle mit Aufwendungen im Bereich von einer Milliarde, die alle unter humanitäre und finanzielle Hilfe fallen. Militärische Hilfe hat das neutrale Österreich nicht geleistet.
Gerade weil sich die Situation der Menschen durch die lange Dauer des Krieges zuspitzt, wird unsere Hilfe weiterhin so dringend benötigt.
Andreas Knapp, Vorstandsvorsitzender von NACHBAR IN NOT und Generalsekretär Internationale Programme der Caritas Österreich
Von Waffenbeständen zu neuer Rüstungsproduktion
Für die Militärhilfe stellt das IfW eine klare Umstellung im Laufe des Kriegs fest. In der Anfangsphase standen die Geber der Ukraine zu 70 Prozent mit Waffen und Munition aus vorhandenen Beständen bei. Mittlerweile stammen zwei Drittel der Aufrüstung aus neuer Produktion und nur mehr ein Drittel aus vorhandenen Beständen. Inzwischen läuft die militärische Hilfe auch viel stärker über multilaterale Kanäle statt zuvor bilateral. Hier nennt das IfW den International Fund for Ukraine, die Munitionsinitiative Tschechiens und die NATO.
NGO-Appelle zum dritten Jahrestag
Vor dem Hintergrund des dritten Jahrestags des Kriegsbeginn appellieren Hilfsorganisationen unterdessen, nicht bei der Unterstützung nachzulassen.
„Wir dürfen uns an die furchtbaren Nachrichten aus der Ukraine nicht gewöhnen, der Krieg dort geht in voller Brutalität weiter und kostet täglich Menschenleben. Gerade weil sich die Situation der Menschen durch die lange Dauer des Krieges zuspitzt, wird unsere Hilfe weiterhin so dringend benötigt“, erklärte etwa Andreas Knapp, Vorstandsvorsitzender von NACHBAR IN NOT und Generalsekretär Internationale Programme der Caritas Österreich.
Laut Schätzungen der UNHCR brauchen 12,7 Millionen Menschen in der Ukraine humanitäre Soforthilfe. Diese Notlage wird sich auch im Fall eines Friedensabkommens nicht in Luft auflösen.
Erich Fenninger, Direktor
Auch die Volkshilfe warnte davor, die Mittel für die Auslandshilfe Österreichs zu kürzen. „Zwischen Februar 2022 und November 2024 wurden laut UN beinah 40.000 Zivilisten in der Ukraine getötet oder verletzt. 3,6 Millionen Menschen wurden intern vertrieben. Und die massive Vertreibung setzt sich weiter fort“, schreibt die Volkshilfe.
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