Steirische Expertin:

„Negatives Image des Islam zieht Jugendliche an“

Steiermark
17.02.2025 18:00

Der Attentäter von Villach, der am Samstagabend einen 14-Jährigen tötete, dürfte sich online radikalisiert haben. Die steirische Expertin Daniela Grabovac warnt: Jugendliche werden mit harmlosen Themen auf TikTok und Co. geködert.

Darf man als Muslima Parfum tragen? Darf man pfeifen? Was ist „haram“, also verboten? Mit Antworten auf solche und andere vermeintlich harmlose Fragen verbreiten islamistische Prediger ihre Inhalte auf Social-Media-Plattformen. „Sie sind charismatisch und witzig“, erklärt die steirische Extremismus-Expertin Daniela Grabovac, die auch die „Ban Hate“-App ins Leben gerufen hat. „Auch Jugendliche, die gar keine Muslime sind, werden auf diese Art und Weise angesprochen. Sie suchen einen Glauben, der vermeintlich einfache Spielregeln vorgibt.“

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Mit Kindern über das Thema Islam und über Islamismus zu sprechen, wäre gut und wichtig. Sonst landen sie bei Hasspredigern im Netz.

Daniela Grabovac, Extremismus-Präventionsstelle „Next“

Ist der Algorithmus einmal trainiert, werden die Inhalte immer extremer, sagt Grabovac. Ein schwarz-weißes Weltbild wird den „Followern“ eingetrichtert: „Der Westen ist schlecht, die Apokalypse steht bevor, deswegen muss man gläubig sein, um ins Himmelreich zu kommen.“

Islamismus als Auflehnung
Junge Menschen – Mädchen wie Burschen – sehen im Extremismus eine Möglichkeit, sich aufzulehnen. „Seit 9/11 wird der Islam oft als negativ abgelehnt – damit haben die Jungen umso mehr Anreiz, sich die Inhalte anzueignen“, analysiert Grabovac. Wer einsam und unsicher ist, wird noch leichter zum Opfer.

Woher kommen diese „TikTok-Dschihadisten“? Sie sitzen meist in Europa und predigen auch oft in der Sprache des Landes, in dem sie leben – etwa auf Deutsch. Seitdem in Gaza wieder Krieg herrscht, haben sich ihre Aktivitäten intensiviert.

Die Macht, diese Entwicklung aufzuhalten, haben vor allem soziale Netzwerke. „Sie müssten diese Inhalte löschen. Das ist keine freie Meinungsäußerung.“ Aber auch Meldestellen wie „Ban Hate“ bräuchte es, um entsprechende Beiträge an die Behörden zu melden. 

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