Eltern wehren sich

„Der Orden hat kein Herz für die Schulkinder!“

Salzburg
18.02.2025 07:00

Lehrer und Eltern der Volksschule Schwarzstraße mobilisieren noch einmal alle Kräfte, um die drohende Schließung zu verhindern. Eine Online-Petition wurde gestartet, und am Freitag findet ein Protestmarsch quer durch die Stadt statt.

„Über Nacht hatten wir schon 2500 Unterschriften“, ist Volksschuldirektor Christoph Sebald überwältigt, dass es so viele Unterstützer gibt. Sonntagabend startete das Lehrerkollegium die Online-Petition für den Erhalt der katholischen Privatschule. Es ist ein letzter Rettungsversuch. Montagnachmittag waren es schon fast 4000 Unterzeichner. „Mit so viel Rückhalt haben wir gar nicht gerechnet“, freut sich Lehrerin Hannah Auinger, die online alles abwickelt.

Schulgemeinschaft: „Wollen Ruder herumreißen“
Die Nachricht, dass die Schule schon mit Juli zusperren wird, sorgte zuerst einmal für Schockstarre. Jetzt sollen letzte Kräfte mobilisiert werden. Neben den Kindern sind rund 20 Lehrer betroffen. Das Versprechen, dass zumindest Klassenverbände nicht zerrissen werden sollen, beruhigt kaum jemanden. Das Vertrauen ist nach dem jahrelangen Hinhalten und möglichen Zukunftslösungen, die dann wieder platzten, dahin.

Am Montag war auch Salzburgs Bildungsdirektor Rudolf Mair für ein Gespräch an der Schule. „Sollten auch die letzten Rettungsversuche scheitern, schauen wir, dass die pädagogische Kontinuität gegeben ist“, so Mair. Er betont, dass auch die städtischen Volksschulen ein hohes Niveau in der Ausbildung garantieren würden. Erste Planungen, wie es für die zerrissene Schule im Herbst weitergehen könnte, starten. Schlussendlich komme es aber auch auf die Wünsche der Eltern an. Von den Schulen Campus Mirabell und Schallmoos war schon die Rede, heißt es aus Elternkreisen.

Die Uhr tickt: Das Schulgebäude soll schon bald abgerissen werden. (Bild: Tschepp Markus)
Die Uhr tickt: Das Schulgebäude soll schon bald abgerissen werden.

Protestmarsch durch die Stadt am Freitag
Bitter enttäuscht sind alle Beteiligten vom Vorgehen der involvierten Ordensgemeinschaften. Die Franziskanerinnen in Vöcklabruck hatten mit dem Verkauf alles ins Rollen gebracht, aber für eine Übergangszeit gesorgt. Stift Admont baut Wohnungen, muss sich dabei Profitgier und Herzlosigkeit vorwerfen lassen. „Der Orden hat kein Herz für die Schulkinder“, sagt ein Elternteil. 

Die Lehrergewerkschaft übt Kritik: „Es stellt sich die Frage, warum weder von Seiten des Stifts Admont, der Kirche noch von Seiten der Politik in Stadt und Land Salzburg ein ehrliches Interesse am Fortbestand der renommierten Volksschule in der Schwarzstraße besteht“, wettert Christine Haslauer, Obfrau des Lehrervereins SALVE.

„Das ist eine Bankrotterklärung auch für die öffentliche Hand“, meinte eine Mutter bei der ersten Protestversammlung im Schulhof kurz nach Bekanntgabe der Schließung.

Am Freitag wollen Lehrer und Eltern noch nachlegen. Ab 13 Uhr findet ein Marsch statt. Die Route führt von der Schule zum Schloss Mirabell und weiter zu Mozart- und Residenzplatz.

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