Grinse-Terrorist:

„Wollte so viele töten wie möglich!“

Er stach mit einem drei Tage zuvor gekauften Messer gezielt in Herz und Bauch! Im Verhör zeigt der Villacher IS-Fanatiker keine Reue.

Mord und fünffacher Mordversuch – die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat gegen den Villacher Grinse-Attentäter nun die Untersuchungshaft beantragt. Zwei der Opfer liegen noch auf der Intensivstation. Ein Mann (32) erlitt einen Herzstich und ein 15-Jähriger Bauchverletzungen. Beide überlebten nur dank perfekter Rettungskette.

Der Attentäter hat gerade einen Schüler erstochen und grinst (links). Innenminister Gerhard Karner (rechts in der Trauerzon in Villach) plädiert für „anlasslose Massenüberprüfungen“.

(Bild: Krone KREATIV/APA, SVS News Agency)

„Islamischer Staat bis zum Jüngsten Gericht“
In den Verhören in arabischer Sprache gibt sich der verdächtige Syrer Ahmad G. eiskalt und ohne Reue. „Ich wollte so viele Menschen töten wie möglich und mich dann von der Polizei erschießen lassen“, so sein Schockgeständnis. Bei den Einvernahmen machte der 23-jährige IS-Killer auch Angaben zu seiner eigenen Internet-Radikalisierung durch Islamisten-Influencer. Alles sei rasend schnell binnen drei Monaten auf TikTok abgelaufen.

In seinem Zimmer in der WG (die beiden Mitbewohner bekamen nichts mit) fanden die Ermittler eine offenbar aus Müllsäcken selbst gebastelte IS-Fahne mit Treueschwur. Ein Auszug: „Der Islamische Staat wird bis zum Kommen des Jüngsten Gerichts bestehen bleiben. Sie kämpfen (), sie töten und werden getötet.“

Unter anderen wurde ein 15-Jähriger mehrfach gestochen, auch in den Bauch. Bei ihm ist tragischerweise mit Dauerfolgen zu rechnen.

Markus Kitz, Staatsanwaltschaft Klagenfurt

Bild: Wassermann Kerstin

Die Tatwaffe, ein Zehn-Zentimeter-Klappmesser, kaufte er drei Tage vor dem Anschlag um rund 150 Euro. Beim ersten Versuch verließ den 23-jährigen IS-Fanatiker aber noch der Mut, Samstag um 16 Uhr brach dann der Horror los! Indes werden weitere Details zu dem Villacher Messer-Terroristen bekannt. Seine Großfamilie ist über halb Europa verteilt, in Deutschland leben Geschwister, in Kärnten ein weiterer Bruder.

Wegen Ausweisfälschung in Deutschland in Haft
Brisant: Der Syrer saß im Mai 2024 eine viertägige Ersatzfreiheitsstrafe in Deutschland wegen Dokumentenfälschung ab, weil er die Geldbuße nicht zahlen konnte! Und wie lief das Asylverfahren bei uns ab? Nach Österreich war er als 18-Jähriger gekommen. Nachdem ihn zuvor Deutschland bei der Einreise ohne gültigen Ausweis zurückgewiesen hatte, stellte er Ende September 2020 dann einen Antrag in Wien. Er sei vor dem bewaffneten Konflikt in seinem Heimatland geflüchtet: „In Syrien muss ich zum Militär. Entweder zur syrischen Armee oder der kurdischen Miliz. Ich will keine Kriegsverbrechen begehen.“ Deshalb wurde ihm – wie so vielen Syrern mit derselben Geschichte – der Flüchtlingsschutzstatus Anfang 2021 bis vorerst Juli 2028 in erster Instanz gewährt. Ein tödlicher Fehler, den ein 14-jähriger Schüler mit dem Leben bezahlte ...

Faschings-Aufzeichnung findet trotz Anschlag statt
Nach der Horror-Tat gibt es am Montag in Klagenfurt bzw. am Dienstag in Villach eine Trauerkundgebung. In der Faschingshochburg ist das Lachen der Trauer gewichen. Die TV-Aufzeichnung der Faschingssitzung findet trotz des furchtbaren Anschlags vorerst trotzdem statt, die Politik hat aber bereits abgesagt. Ob der große Umzug wie geplant kommenden Samstag auch über die Bühne geht, ist noch nicht entschieden.