„Es gibt keinen Gott außer Gott“ steht in weißer Schrift auf einem schwarzen Müllsack geschrieben, den Ahmad G. als IS-Flagge an seine Wand hängte. Die „Krone“ begab sich auf die Spuren des Attentäters und sprach mit Quartiergebern und Nachbarn.
Der Schock in Villach sitzt tief – auch bei einem Ehepaar im Stadtteil Untere Fellach. Doch was die Pensionisten bis zum „Krone“-Lokalaugenschein nicht geahnt hatten: Sie lebten mit dem Attentäter unter demselben Dach – vermieteten diesem mehr als ein Jahr lang eine Wohnung.
„Was?! Das glaub ich jetzt nicht. Wir haben nicht gewusst, dass er es ist. Wie furchtbar“, fallen sie aus allen Wolken. Probleme habe es mit dem Syrer grundsätzlich nicht gegeben. „Nein, er war a liaba Bua. Hat meiner Frau beim Bezahlen der Miete Süßigkeiten geschenkt.“
Wie die Ermittlungen zutage fördern, bastelte sich Ahmad G. selbst IS-Devotionalien, etwa eine Flagge aus schwarzem Plastik. Dort vermerkte er: „Es gibt keinen Gott außer Gott“. Im Kreis schrieb er „Mohammad Gesandter Gottes“. Auf einer Notiz finden sich weitere IS-Sprüche inklusive Übersetzung:
Quartier vom älteren Bruder erhalten
Das Quartier sei Ahmad G. von seinem älteren Bruder vermittelt worden, der ebenfalls dort gewohnt hatte. Dann aber auszog und eine Familie gründete. „Ein grundanständiger, fleißiger Mann, der seinem Bruder helfen und ihn zum Arbeiten bringen wollte. Das hat oft zu Spannungen zwischen ihnen geführt. Dann war Ahmad plötzlich weg – ohne Bescheid zu geben. Da er offiziell bei uns gemeldet war, konnten wir die Wohnung auch lange nicht vermieten“, so das Ehepaar weiter.
Erst später erfuhren die Pensionisten vom Bruder, dass der verschwundene Mieter zu Verwandten nach Deutschland gezogen und dort im Gefängnis gesessen sei. Doch der Syrer kehrte nach Villach zurück – und dies mit einem anderen Gesicht, wie Ahmads letzte Nachbarn der „Krone“ berichten.
Nachbarn: „Sein Blick hat uns immer Angst gemacht“
„In der Wohnung war es immer laut, mit vielen Männerbesuchen. Und sein Blick hat uns immer Angst gemacht. Wenn er einer von uns Frauen am Gang oder in der Tür begegnet ist, hat er sich immer demonstrativ von uns weggedreht – so richtig verachtend, damit wir ja nicht in Berührung kommen“, erinnern sie sich.
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