Keine Lohn-Einigung

Streik: Am Donnerstag stehen Tausende Busse still

Österreich
17.02.2025 20:01

Weil auch die vierte Runde der KV-Verhandlungen für die 12.000 Beschäftigten bei den privaten Autobusbetrieben kein Ergebnis gebracht hat, wird am Donnerstag erstmals gestreikt.

„Die Arbeitgeber haben heute erneut kein substanziell verbessertes Angebot auf den Tisch gelegt. Unsere Forderungen nach einer spürbaren Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Buslenker werden nach wie vor nicht ernst genommen“, argumentiert die Gewerkschaft das ergebnislose Ende der vierten Verhandlungsrunde.

Man habe sich zwar auf eine Abgeltung der rollierenden Inflation von 3,5 Prozent geeinigt, bei den Diäten habe es leichte Zugeständnisse gegeben. „Hinsichtlich der Arbeitsbedingungen kamen lediglich marginale, aber keine echten Entlastungsmaßnahmen auf den Tisch“, so Verhandlungsleiter Anil Zümrüt. So wäre etwa eine Entlastung bezüglich geteilter Dienste und Pausen weiterhin an Einkommenseinbußen geknüpft, bezüglich einer Ausweitung des Nachtzuschlags hätten sich die Arbeitgeber gar nicht bewegt.

„Beihilfe zum wirtschaftlichen Selbstmord“
Mit Streiks am Donnerstag von 4 bis 6 Uhr früh will man die Arbeitgeber nun unter Druck setzen. Martin Horvath, Chefverhandler der Busbranche in der WKÖ, bezeichnet die Streiks als „rücksichtslos und mit schwerwiegenden Folgen für Tausende Fahrgäste“ und die Forderungen als „Beihilfe zum wirtschaftlichen Selbstmord“.

Das letzte Angebot der Arbeitgeber sei mit keiner einzigen Verschlechterung für die Beschäftigten verbunden: Man habe eine Erweiterung der 100-Prozent-Nachtzulage um eine Stunde für 2025 geboten, sowie spürbare Entlastungen bei langen oder geteilten Diensten im Linienverkehr. Lenker hätten künftig das Recht erhalten, reduzierte Ruhezeiten oder geteilte Dienste abzulehnen.

Bereits seit zwei Jahren laufen die Gespräche mit den Arbeitgebern über verbesserte Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft wirft den Unternehmen einen „selbstverschuldeten Personalnotstand“ vor. Drei Verhandlungsrunden wurden bisher erfolglos durchgeführt, nun scheiterte auch die vierte. 

Bestätigt in ihren Forderungen sieht sich die Gewerkschaft auch durch die Studienergebnisse einer Befragung der Universität Wien mit dem Titel „Buslenker:innen am Limit“.  Auf die in der Studie gestellte Frage „Welche Aspekte beschreiben Ihre Arbeit?“ antworteten fast 83 Prozent mit „Große Verantwortung“ gefolgt von „Stress“ (45,9 Prozent).

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