Eigentlich ist die Debatte über europäische Truppen nach dem Krieg als Sicherheitsgarantie für die Ukraine ziemlich verfrüht, aber eine Nachricht aus London lässt aufhorchen: Labour-Premier Keir Starmer hat als erster Truppen angeboten. Das unterstreicht bisher am deutlichsten, dass Großbritannien zwar im Brexit bleiben will, also außerhalb des EU-Gemeinschaftsrechts, aber einen pragmatischen Umgang mit dem Kontinent einschlägt.
Der Pariser Krisengipfel der europäischen Ukraine-Unterstützer setzte den Rahmen für Friedenstruppen: nicht NATO, weil die USA fehlen, nicht EU wegen der Querschüsse von Orbán & Co., sondern als eine „group of willing“ (Gruppe von Bereitwilligen) auf der Basis des europäischen Arms der NATO. Alle sind sich aber einig, dass nur eine Sicherheitsgarantie der USA Russland wirklich von künftigen Angriffen auf die Ukraine abschecken könnte.
Es wären 200.000 Mann entlang der 1100 km langen Demarkationslinie notwendig, um eine glaubwürdige Sicherheitsgarantie darzustellen. Russlands Außen- und Lügen-Minister Lawrow äußerte sofort Vorbehalte gegen Soldaten aus NATO-Staaten.
Europa muss wenigstens Zeichen setzen, denn wenn sich in der Ukraine das Gefühl des Alleingelassenseins breitmacht, kann die Front erst recht ins Wanken kommen. Für Putin bestätigt sich das alte russische Prinzip, nur lange genug durchzuhalten, um das Ziel doch zu erreichen.
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