Ab April

Linzer Kult-Buffet braucht einen neuen Wirt

Walid Hegazy stand mehr als 33 Jahre im Sonnensteinbuffet hinter der Schank – nun geht er am 1. April in Pension.

(Bild: Einöder Horst)

Hier gibt es kein durchgestyltes Interieur, keine künstliche Gemütlichkeit – hier ist alles gewachsen, echt, oft ein bisschen rau, aber immer mit Herz. Es ist mehr als nur ein kleines Wirtshaus oder eine Bar – es ist ein Ort, an dem das Leben pulsiert, aber in gemächlichem Tempo. Für das Sonnensteinbuffet wird ein neuer Wirt gesucht.

Hier treffen sich Stammgäste, die seit Jahrzehnten dieselben Plätze besetzen, Nachbarn, die „nur auf ein schnelles Bier“ kommen und dann doch bis zur Sperrstunde bleiben oder Gelegenheitsbesucher, die sich schnell von der Atmosphäre einfangen lassen.

„Tschecherln“ sind Stadtgeschichte
Derartige „Tschecherln“ sind ein Stück unserer Stadtgeschichte, die in der Moderne oft verloren gehen – Orte, an denen Zeit keine große Rolle spielt, solange das Glas noch gefüllt ist. Eines dieser besonderen Linzer Originale ist auch das Sonnensteinbuffet in der gleichnamigen Straße in Urfahr.

Das Sonnensteinbuffet in der gleichnamigen Straße in Urfahr.

(Bild: Einöder Horst)

„Ja, ich gehe in Pension“
Das lediglich 25 m² kleine, aber feine und für viele auch rustikal angehauchte Lokal mit seinen fünf Tischen, einer Bar und dem obligatorischen Dartautomaten steht ab April ohne Wirt da. Denn Walid Hegazy hat nach mehr als 33 Jahren als Gastgeber, Zuhörer, „Psychologe“ und vielen Tausenden gezapften Bieren genug. „Ja, es stimmt, ich gehe in Pension. Ich habe es immer gerne und voller Leidenschaft gemacht, aber mit 65 Jahren wird’s jetzt Zeit.“

Was der neue Sonnensteinbuffet-Wirt mitbringen sollte? Engagement, Herzlichkeit und die Motivation, ein Stück Urfahraner Geschichte lebendig zu halten.