Vorerst in Freiheit
Kremlgegner Nawalny wie ein Volksheld begrüßt
"Wir sind eine starke Volksbewegung", rief Nawalny, der von seiner Frau Julia begleitet wurde. "Ich hatte nicht gedacht, dass wir so stark sind." Zugleich bestätigte Nawalny, dass er bei der Moskauer Bürgermeisterwahl am 8. September antreten werde. "Auf zur Wahl, wir werden gewinnen", versprach er. Die Menge antwortete in Sprechchören: "Nawalny ist unser Bürgermeister! Nawalny! Nawalny!"
Die Polizei sperrte den Jaroslawler Bahnhof im Zentrum der russischen Hauptstadt ab, auch Mitglieder der Anti-Terror-Einheit Omon waren im Einsatz. Zuvor hatte ein anonymer Anrufer angeblich vor einer Bombe im Bahnhof gewarnt.
Dank Berufungsverfahren auf freiem Fuß
Nawalny war am Donnerstag in Kirow in einem umstrittenen Prozess zu fünf Jahren Lagerhaft wegen Veruntreuung verurteilt worden (siehe Infobox). Die Staatsanwaltschaft hatte nach dem Urteil überraschend Beschwerde gegen Nawalnys sofortige Inhaftierung eingelegt und argumentiert, dass Nawalny unter Auflagen in Freiheit bleiben muss, solange das Urteil nicht rechtskräftig ist.
Ein russisches Gericht setzte den Oppositionellen daraufhin am Freitag bis zum Ende seines Berufungsverfahrens auf freien Fuß. Das Gericht erklärte, dass ihm durch den Verbleib in Haft das Recht genommen würde, bei der Bürgermeisterwahl in Moskau am 8. September anzutreten.
Bei seiner Rückkehr nach Moskau forderte der Oppositionspolitiker auch Freiheit für politische Gefangene wie den Ex-Ölmanager Michail Chodorkowski und die Pussy-Riot-Mitglieder Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina.
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