Kann Millionen kosten

Scheitert Rettung, droht KTM auch Ärger von Kunden

Oberösterreich
19.02.2025 07:30

Nehmen die Gläubiger die 30-Prozent-Quote an und gibt’s damit grünes Licht für die Sanierung von KTM oder kommt’s zum Konkurs und der Zerschlagung des Motorradherstellers? Vor der Abstimmung am Dienstag, 25. Februar, in Ried steigt die Spannung. Fakt ist: Scheitert die Rettung, droht den Mattighofenern auch millionenschwerer Ärger von Kunden.

Bei Ablehnung des Sanierungsplans und der Eröffnung des Konkurses über das Vermögen der KTM AG wäre aus der Zerschlagung der KTM-Gruppe lediglich eine Quote von etwa 15 Prozent zu erwarten“ – das hatte Sanierungsverwalter Peter Vogl am 12. Februar in jener Aussendung wissen lassen, in der der Motorradhersteller bekanntgab, seine Schulden bei Gläubigern nicht innerhalb von zwei Jahren zu begleichen, sondern schon innerhalb weniger Wochen. Bis 15. April sollte das Geld auf dem Konto des Sanierungsverwalters liegen, stand da zu lesen.

Gibt’s grünes Licht, werden die Forderungen im Juni beglichen
Mittlerweile wurde diese Frist etwas nach hinten gestreckt. Bis 31. Mai muss das Geld bei Anwalt Peter Vogl eingelangt sein, dieser wird dann im Laufe des Monats Juni die Auszahlungen vornehmen – vorausgesetzt am Dienstag, 25. Februar, gibt es grünes Licht für den Sanierungsplan, den die Mattighofener vorlegen. Eine 30-Prozent-Quote bietet man ja den Gläubigern an, unter denen einige bis zuletzt rumorten, dass das zu wenig sei.

Allerdings dürfte da bei vielen der Blick in den Bericht augenöffnend gewesen sein, den Peter Vogl am Montag beim Landesgericht in Ried im Innkreis einreichte. Zu den Insolvenzursachen wurde darin noch einmal ausführlich Stellung genommen. Weiters setzte man sich im Detail aber auch mit der Angemessenheit der Quote auseinander. Und da lässt vor allem ein Punkt aufhorchen: und zwar jener der Schadensersatzansprüche, die fällig werden könnten, sollte die Rettung nicht gelingen und damit aus dem Sanierungsverfahren ein Konkurs werden und die Zerschlagung des Unternehmens die Folge sein.

Zitat Icon

Der Investorenprozess befindet sich aktuell in der entscheidenden Phase.

Die KTM AG in einer Presseaussendung am 12. Februar 2025

Motorradbesitzer haben Recht auf Ersatzteile
Mit dem Vermerk „nicht zu bezifferndes Risiko“ wird darauf verwiesen, dass im Falle des Aus für KTM Ärger von den Kunden droht. Denn: Motorradbesitzer haben das Recht, Ersatzteile zu verlangen. Diese würden dann aber im Falle einer Zerschlagung nicht mehr produziert werden, was laut Experten Forderungen in Millionenhöhe zur Folge haben könnte. Allein im Vorjahr wechselten 268.000 Motorräder der KTM-Gruppe den Besitzer.

600 Millionen Euro für die Quote, 150 Millionen Euro für die Produktion
Auch die Kosten für die Rettung werden immer konkreter: Da die anerkannten Forderungen allein bei der KTM AG auf rund zwei Milliarden Euro gestiegen sind, dürften bei allen drei insolventen Gesellschaften (KTM AG, KTM Components GmbH, KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH) zusammengerechnet etwa 600 Millionen Euro gebraucht werden, um die 30-Prozent-Quote zu bedienen. Weitere 150 Millionen Euro sind notwendig, um die Produktion wieder hochzufahren. Die Motorrad-Montage soll ja am 17. März wieder starten.

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