Sieben Jahre Haft

Callboy betäubte Opfer und raubte 30.000 Euro

Salzburg
18.02.2025 14:00

Ein Salzburger hat im Mai 2023 auf einer Dating-Plattform für Homosexuelle ein Sextreffen ausgemacht. Der kontaktierte Spanier war aber ein Rumäne (34), der dem Mann laut Anklage Betäubungsmittel ins Bier mischte und ihn danach ausraubte. Beim Prozess in Salzburg setzte es, nicht rechtskräftig, sieben Jahre Gefängnis.

Der Staatsanwalt sprach beim Prozess am Dienstag im Salzburger Landesgericht von einer „internationalen Tätergruppe“, der der Angeklagte angehöre: „Der Bruder des Angeklagten ist aufgrund der gleichen Vorgangsweise in Deutschland in Haft.“ Nicht nur das: In der Schweiz gäbe es noch ein ähnliches Strafverfahren gegen den angeklagten 34-Jährigen.

Betäubungsmittel ins Bier gemischt
Es passierte am 24. Mai 2023 in der Wohnung des Opfers in Mattsee. Über die Plattform „Planet Romeo“ hatten sich der Angeklagte und das Opfer verabredet. Gemeinsam tranken sie in der Wohnung Bier. „In einem unbeobachteten Moment“ soll der Rumäne seinem Opfer ein unbekanntes Betäubungsmittel ins Getränk gemischt haben, so der Ankläger. Der Salzburger verlor das Bewusstsein und wachte erst Stunden später mitten in der Nacht wieder auf. „Ich hatte fürchterliche Kopfschmerzen“, erzählte das Opfer im Zeugenstand. Erst tags danach habe er das Fehlen von Geld bemerkt: rund 30.000 Euro in verschiedenen Währungen. Mehrfach probierte er den vermeintlichen Callboy anzurufen, vergeblich. Auch der Account auf der Online-Plattform war schon gelöscht. Danach ging er mit seinem Anwalt zur Polizei.

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Den Schaden habe ich, das ist mir bewusst. Das Geld ist weg. Aber ich bin mir sicher, dass ich nicht das einzige Opfer bin und möchte deshalb andere davor warnen.

Das Raubopfer im Zeugenstand

Der Angeklagte selbst, ein seit 16 Jahren verheirateter Bauarbeiter und Vater eines Kindes, erzählte eine andere Geschichte: Er sei heimlich bisexuell und das Ganze sei ein spontanes Sextreffen auf der Durchreise von Spanien nach Rumänien gewesen. Dabei machte der Angeklagte dem Opfer Drogen-Vorwürfe: Der Salzburger hätte ihm Kokain und Tropfen gegeben. Und das Geld? „Ich habe nichts genommen“, meinte der Angeklagte.

Die Richterin sprach das Opfer auf die Drogen-Vorwürfe an. „Nein, mit solchen Dingen habe ich nichts am Hut“, betonte dabei der Salzburger. Für das Schöffengericht war die Version des Angeklagten letztlich nicht glaubwürdig: Wegen schweren Raubes setzte es sieben Jahre unbedingte Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. 

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