WK-Bilanz 2024

209.438 Stunden Leistungen für Kärntner Betriebe

Kärnten
18.02.2025 14:02

Rund 35 Millionen Euro brachten die Beiträge der Kärntner Betriebe der Wirtschaftskammer Kärnten (WK) im vergangenen Jahr ein. Doch dieser beachtlichen Zahl stehen Beratungsleistungen im Wert von 37 Millionen gegenüber. Zusätzlich setzt die WKK auf Transparenz und Innovation.

„Das alte Bild der Wirtschaftskammer als antiquiert und behäbig stimmt einfach nicht mehr, wir sind eine hocheffiziente Organisation“, erklärt WK-Präsident Jürgen Mandl stolz bei der Präsentation der Vorjahresbilanz. „Die Wirtschaft befindet sich in einem durchaus herausfordernden Umfeld. Wir unterstützen die Kärntner Betriebe in verschiedenen Bereichen.“

Über das Servicezentrum haben Mitgliedsbetriebe Zugang zu den WK-Experten. „2024 haben wir 209.438 Leistungsstunden für 52.806 Anfragen erbracht. Wenn man diese am Markt bezieht, wären diese rund 37 Millionen Euro wert“, erklärt WK-Direktor Meinrad Höfferer. „Damit geben wir unseren Mitgliedern ihre Beiträge in der Höhe von 35 Millionen Euro mehr als zurück.“ Leistungen wie Interessenvertretung oder Bildungsangebote sind bei der Berechnung nicht inkludiert.

WK-Direktor Meinrad Höfferer, WK-Präsident Jürgen Mandl und Jutta Steinkellner, Leiterin des WK-Servicezentrums präsentierten die Leistungsbilanz der Kärntner Wirtschaftskammer. (Bild: Felix Justich)
WK-Direktor Meinrad Höfferer, WK-Präsident Jürgen Mandl und Jutta Steinkellner, Leiterin des WK-Servicezentrums präsentierten die Leistungsbilanz der Kärntner Wirtschaftskammer.

Gute Noten und transparente Finanzen
Und wie zufrieden sind die Mitglieder mit der Leistung? „Wir sammeln Feedback ein, haben 15.000 Formulare ausgeschickt. Ein Fünftel hat die Möglichkeit genützt. Im Schnitt haben sie uns mit einer Schulnote von 1,1 bewertet“, ist Höfferer zufrieden. „Und bei externen Beurteilungen punkten wir auch mit unserer Transparenz – wir veröffentlichen alle Funktionärsentschädigungen und unseren Rechnungsabschluss. Wer uns zu wenig Transparenz vorwirft, hat nicht gut genug recherchiert.“

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Wir setzen in der Wirtschaftskammer Kärnten auf Transparenz, zeichnen alle Stunden im SAP-System auf. Genau gleich, wie ich es auch in meinem eigenen Unternehmen lebe.

(Bild: WKK/Helge Bauer)

WK-Präsident Jürgen Mandl

Großer Ansturm auf Rechtsberatung
„Fast 80 Prozent der Kärntner Betriebe mit über 250 Mitarbeitern haben unser Service genutzt“, erzählt die Leiterin des Servicezentrums, Jutta Steinkellner. „Mit fast 15.000 Anfragen waren Rechtsthemen am häufigsten gefragt. Ob jetzt Arbeits-, Sozial- oder allgemeines Recht. Wir vertreten Firmen auch vor Gericht bis zur ersten Instanz.“ Bei Rechtsangelegenheiten kam eine Kostenersparnis von 450.171 Euro für die Betriebe zusammen. 

Kleinere Betriebe mit bis zu zehn Mitarbeitern nutzen die Leistungen der Kammer noch deutlich weniger. „Da sind es gut 28 Prozent. Wir wollen das Thema stärker bewerben – vor allem online und über Social Media“, so Steinkellner.

Ein weiterer wichtiger Punkt war 2024 die Betriebshilfe der Wirtschaftskammer. Über einen Verein werden Arbeitskräfte finanziert, wenn ein Betrieb durch Krankheit oder Unfall in Not kommt. „Da haben wir 58 Firmen mit gut 20.000 Leistungsstunden unterstützt. Bis zu 70 Tage wird eine Arbeitskraft finanziert“, so Steinkellner.

Fokus auf Gründungen und Nachfolger
Als „kontinuierlichen Motor, den wir brauchen“ beschreibt der WK-Präsident die Kärntner Gründerszene. „Auch 2024 hat es 2225 Neugründungen gegeben, wir unterstützen die Jungunternehmer“, betont Steinkellner. „Nach drei Jahren sind noch über 80 Prozent am Markt, das ist ein hervorragender Wert. Beim Tag der Gründung am 27. März bieten wir Interessierten alle notwendigen Informationen.“ Doch man muss nicht immer etwas Neues gründen, um Unternehmer zu werden.

„In den nächsten zwei bis vier Jahren werden circa 6000 Betriebe einen Nachfolger suchen. Früher übernahm jemand aus der Familie, heute ist das anders“, erklärt Jürgen Mandl. „Bei Betriebsnachfolgen geht es um Vertrauen, da braucht man viel Fingerspitzengefühl.“ Sogar ein eigenes „Speed-Dating“-Event ist für den 6. Mai geplant.

Eigene KI und Erwartungen an die Politik
Das Thema „Künstliche Intelligenz“ geht natürlich auch an der Wirtschaftskammer spurlos vorüber. „Über die WIKI können Angebote schneller gefunden und vermittelt werden“, erklärt Jutta Steinkellner. „Auf dem neuen Serviceheft gibt es einen QR-Code, über den die Unternehmer dorthin kommen.“

Mit Blick auf die Kärntner Landesregierung erhofft sich der WK-Präsident Reformen. „Gerade bei der Bürokratie kann das Land selbst etwas machen. Die Regierung hat sich Unternehmensfreundlichkeit auf die Fahnen geschrieben, das soll sie jetzt zeigen“, fordert Mandl und erklärt zur Situation im Bund. „Ich sehe das mit wenig Emotionen. Wir benötigen einfach eine gute Regierung, denn derzeit steht die Industrie.“ Auch über die Kammer-Pflichtmitgliedschaft könne man diskutieren: „Ich stelle mich der Diskussion, habe gute Argumente dafür.“

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