Die psychische Belastung ist für Christian K. aus Niederösterreich kaum noch zu ertragen - seit über sechs Monaten schon versucht der 52-Jährige verzweifelt eine Arbeit zu finden. Ohne Erfolg. "Ich verschicke im Schnitt eine Bewerbung pro Tag. Auf die Hälfte davon wird überhaupt nicht reagiert. Wenn Antworten kommen, sind sie negativ", so Christian K. zur "Krone". Der 52-Jährige ist überzeugt: Die Unternehmen wollen Älteren keine Chance geben.
"Habe mich im Lebenslauf 20 Jahre jünger gemacht"
Und so flatterte auch jüngst wieder eine Absage ins Haus: "Vielen Dank für Ihre Bewerbung. Leider wurde die Stelle bereits anderweitig vergeben." Der nächste Rückschlag. Doch diesmal stellte der Arbeitslose die Firma auf die Probe.
"Ich war so frustriert, dass ich mich in meinem Lebenslauf 20 Jahre jünger gemacht, mein Foto gegen eines von einem Freund ausgetauscht und meinen Namen und Adresse geändert habe. Mit dieser Version habe ich mich dann ein zweites Mal bei derselben Firma für dieselbe Lagerarbeiter-Stelle beworben."
Einladung zu Gespräch trotz geringerer Qualifikation
Siehe da: Nur Stunden später läutete das Telefon. Der Lagerleiter des Unternehmens hatte eine frohe Botschaft für den 52-Jährigen: Er würde optimal dem Anforderungsprofil entsprechen, drei Tage später solle er zum persönlichen Gespräch kommen. Und das, obwohl Christian K. bei der "verjüngten" Bewerbung sogar einige seiner Qualifikationen weggelassen hatte.
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