Anfeindungen in den sozialen Medien gehören längst Alltag viele Wiener Ärzte. Gerade junge Menschen veranlasst das, aus dem Job zu flüchten. Die Ärztekammer will mit einer neuen Ombudsstelle Abhilfe schaffen.
Die Pandemie ist längst vorbei, was aber geblieben ist, sind die verbalen Angriffe und Drohungen gegenüber Ärzten im Netz. Eine Studie von Peter Hajek im Auftrag der Ärztekammer unter 1000 Medizinern zeigt, dass mehr als die Hälfte in den vergangenen zwei Jahren verbaler und psychischer Gewalt ausgesetzt waren. Rund ein Fünftel der niedergelassenen Ärzte war mit persönlichen Drohungen per E-Mail konfrontiert. Untergriffige Kommentare auf sozialen Medien haben 30 Prozent der Befragten erhalten.
Probleme bereiten auch negative Bewertungen im Internet. 58 Prozent der Befragten gaben an, diese Erfahrung bereits gemacht zu haben. „Diese Kommentare sind oft untergriffig und rufschädigend. Ich war schon mehrmals betroffen“, schildert Vizepräsidentin und Kurienobfrau der Ärztekammer Naghme Kamaleyan-Schmied im Pressgespräch. Sie habe auch schon erlebt, dass zwei junge Kollegen dem Druck nicht Stand gehalten haben und das Tuch geworfen haben.
Neue Ombudsstelle soll Abhilfe schaffen
Damit das verhindert werden kann, hat die Kammer für Ärzte in Wien eine Ombudsstelle für „Hass im Netz“ ins Leben gerufen. Diese dient als Erstanlaufstelle und bietet rechtliche Beratung bei Angriffen im digitalen Raum. Zu finden unter: www.aekwien.at/hass-im-netz.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.