Unglückliche Umstände

Toter Obdachloser: Keine Hinweise auf Verbrechen

Der Tod des Obdachlosen dürfte nun doch nicht auf Fremdverschulden zurückzuführen sein (Symbolbild).

(Bild: Andi Schiel)

Der Tod des obdachlosen Mannes, der Montagfrüh in einer Garagenausfahrt in Wien-Neubau entdeckt wurde, ist entgegen früherer Befürchtung nicht auf Fremdverschulden zurückzuführen. Der 28-jährige Mann war am Montag von einer Autofahrerin gefunden worden, die ihn leicht angefahren hatte.

Das Todesdrama um einen angefahrenen Obdachlosen in der Lindengasse, 7. Bezirk, ist großteils geklärt. Zunächst bestand die Annahme, dass der 28-jährige Mann in der Garageneinfahrt von einer Anrainerin beim Verlassen der Garage angefahren wurde und möglicherweise durch Fremdverschulden zuvor verstorben war.

28-Jähriger dem Drogenmilieu zuzuordnen
Nach einer Obduktion am Dienstag konnte Entwarnung gegeben werden: Die Ermittler gehen nun davon aus, dass der Tod des Mannes – vorbehaltlich des Ergebnisses des toxikologischen Gutachtens – eine Verkettung unglücklicher Umstände ist. Es handelte sich demnach um einen 28-jährigen obdachlosen österreichischen Staatsbürger, der sich unter anderem im Suchtgiftmilieu bewegte. Die Angehörigen des Mannes wurden mittlerweile identifiziert.

Erfrierung oder Überdosis als Todesursache
Das Vorderrad des Fahrzeugs der Anrainerin hatte seinen Schlafsack nur gestreift und den bereits toten Mann mitgeschleift. Die Ursache für sein Ableben dürfte nun der „äußerst schlechte gesundheitliche Allgemeinzustand“ gewesen sein. Der Drogensüchtige könnte erfroren, oder an einer Überdosis gestorben sein – vielleicht auch beides, so das Fazit.

Trauriges Detail: Erst am Sonntag hatten Streetworker den 28-Jährigen angesprochen und wollten ihn dazu bewegen, in der Caritas-Notschlafstelle Gruft zu übernachten – dies lehnte der Mann ab. Die Sozialarbeiter übergaben ihm daraufhin den Schlafsack, der am Montag bei ihm gefunden worden war.