Ein Glas fällt zu Boden, ein Wort gibt das andere, es setzt die ersten Ohrfeigen – Peter W. muss gegen 23.30 Uhr das Feld räumen. Doch der 45-Jährige kehrt wenig später zum Clubhaus zurück. Unter dem Vorwand, sich für sein Benehmen entschuldigen zu wollen, lässt er seinen Kontrahenten "ums Eck" holen.
Dass diese Entschuldigung blutig enden sollte, das weiß zu diesem Zeitpunkt nur der Schütze. Wortlos zückt W. hinter einer Hecke seinen Revolver - den er legal besitzt - und drückt ab. Es fallen drei Schüsse, eine Kugel trifft den Wiener Roland H. (45) in den Oberschenkel. Mehrere Festgäste können den Verdächtigen überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
Schussopfer in der Nacht operiert
Noch vor Ort musste sich der mutmaßliche Täter einem Alkotest unterziehen. Er soll zwei Promille im Blut gehabt haben. Und psychische Probleme hatte er offenbar auch: "Das war bekannt. Warum wurde ihm der Waffenpass nicht abgenommen?", fragt ein bestürzter Zeuge beim "Krone"-Lokalaugenschein am Morgen nach der Tat.
Dort spielt der Vater des Opfers gerade ein Doppel. "Roland wurde noch in der Nacht operiert, die Kugel hat seinen Oberschenkelknochen zertrümmert. Aber es geht ihm gut, ich soll was zum Lesen mitbringen." Das Schussopfer sei schwer verletzt, aber nicht lebensgefährlich, erklärt auch der behandelnde Oberarzt. Die Prognose zum Heilungsverlauf sei "offen", der Patient werde noch "längere Zeit" im Krankenhaus verbringen müssen.
"Ich kann das nicht verstehen"
Der Schütze sowie das Opfer wurden am Sonntag von der Polizei einvernommen. Geschockt ist auch die Frau des Täters, die mit der zweijährigen Tochter nur einen Steinwurf vom Tennisplatz weg wohnt: "Ich kann das nicht verstehen!"
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