Nicht nur Menschen verändern die Landschaft, auch Tiere – und das stärker als bisher angenommen. Biber schaffen etwa ganze Feuchtgebiete, Termiten erbauten meterhohe Hügel und Lachse formen Flussbette um. Forschende der Queen Mary University in London haben sich das jetzt genauer angesehen.
„Diese Forschung zeigt, dass die Rolle der Tiere bei der Gestaltung der Landschaften der Erde viel bedeutender ist als bisher angenommen“, sagte Hauptautorin Gemma Harvey. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler trugen systematisch Informationen über Süßwasser- und Landökosysteme zusammen.
Dabei zeigte sich beispielsweise, dass Süßwasserkrebse die Ufererosion und den Sedimenttransport verändern. Ameisenhügellandschaften würden die Bodenerosion und den Abfluss beeinflussen, Biber hätten wiederum einen Einfluss auf Flusslandschaften. Außerdem wirken grabende Skorpione, Nilpferde und zahlreiche Fische auf die Landschaft ein.
„Energie von extremen Überschwemmungen“
Die Energie, die Wildtiere zur Gestaltung der Erdoberfläche aufwenden, entspricht laut dem Team „Hunderttausenden von extremen Überschwemmungen“. Noch größer ist der Studie nach der Effekt von Nutztieren wie Ziegen, Schafen und Pferden, unter anderem deshalb, weil es weltweit viele davon gebe und es sich um große Säugetiere handle. Die „Naturingenieure“ würden die Erdoberfläche gemeinschaftlich umgestalten.
Tiere in den Subtropen und Tropen seien durch mangelnde Forschung unterrepräsentiert, gaben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bedenken. Zudem würden wohl kleine Tiere wie Insekten übersehen oder jene, die unter der Erde oder unter Wasser leben.
Die Studie wurde in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“) veröffentlicht.
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