Gemeinden als Vorbild

Liebe Wiener, schaut doch mal nach Dobl-Zwaring!

(Bild: Krone KREATIV/Christian Jauschowetz)

Wenig bis gar kein Streit, Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg, einstimmige Beschlüsse, Sachpolitik statt Polemik: Das gibt es in der Politik nicht mehr? Doch, gibt es! Die meisten steirischen Gemeinden könnten großes Vorbild sein. Aus Wien sollte man einmal nach Albersdorf-Prebuch oder Dobl-Zwaring blicken. 

„Die hohe Politik kann von den Gemeinden lernen, wie man über Parteigrenzen hinweg zusammenarbeitet.“ Das sagte Waltraud Walch, ÖVP-Bürgermeisterin von Dobl-Zwaring, als die „Krone“ sie für unsere große Serie zur Gemeinderatswahl kontaktierte. Obwohl vier Fraktionen im Gemeinderat vertreten sind, geht es laut der Ortschefin in der wachsenden Kommune im Grazer Umland um das gemeinsame und große Ganze und nicht um parteipolitisches Klein-Klein.

Dobl-Zwaring ist keine Ausnahme. Ein weiteres gutes Beispiel ist Albersdorf-Prebuch (Bezirk Weiz): Seit 16 Jahren ist dort Robert Schmierdorfer Bürgermeister. Und seit 16 Jahren gibt es nur einstimmige Beschlüsse im Gemeinderat! Wenn Schmierdorfer davon erzählt, klingt es wie das Selbstverständlichste auf der Welt.

Auch sonst hören wir bei unseren Recherchen immer wieder: „Wir ziehen an einem Strang!“ „Es gibt fast nur einstimmige Beschlüsse.“ „Nach jeder Sitzung gehen wir gemeinsam auf ein Bier.“ 

Die großen Ausnahmen
Ja, natürlich fliegen mancherorts die Hackeln seit Jahren tief. Bruck an der Mur, Wildon, Bad Gleichenberg, Schladming sind dafür Beispiele. In einigen Fällen, etwa Fohnsdorf und Neumarkt, kommt es sogar zu Anzeigen zwischen politischen Gegnern. Aber das bleiben auch in extrem polarisierten Zeiten die großen Ausnahmen.

Auch wenn es journalistisch nicht ergiebig ist, freuen wir uns, wenn wir auch in den nächsten Wochen von den Kommunalpolitikern immer wieder hören: „Bei uns gibt es keine Konflikte.“

Kommen Sie friedlich durch diesen Mittwoch!