Um 525 Millionen Euro

Pierer: Verkauf an Chinesen noch immer nicht durch

Oberösterreich
19.02.2025 17:00

Anleihen und Schuldscheindarlehen sollen in voller Höhe getilgt werden, nur später – das sieht der Restrukturierungsplan der Pierer Industrie AG vor, über den die Gläubiger am Donnerstag in Wels abstimmen. Das Geld soll auch aus dem Verkauf von Aktien an der Leoni AG kommen. Von der Mehrheit des Kabel-Riesen hat sich KTM-Eigentümer Stefan Pierer schon getrennt. Der 525-Millionen-Euro-Deal ist aber immer noch nicht durch.

Im August 2023, als die Welt bei KTM noch in Ordnung zu sein schien, ließ Stefan Pierer aufhorchen, als er die am Rande der Insolvenz taumelnde Leoni AG übernahm. Der Unternehmer schoss im Zuge der Rettung des deutschen Kabel-Riesen 150 Millionen Euro zu, übernahm obendrein durch eine Gesellschaft noch Gläubigerforderungen in Höhe von 708 Millionen Euro. Der Lohn: Die Übernahme von 100 Prozent der Aktien an Leoni samt seinen damals knapp 100.000 Mitarbeitern.

525-Millionen-Euro-Deal wurde im September 2024 fixiert
Dreizehn Monate später dann der Überraschungscoup: Am 17. September 2024 wurde bekannt, dass Pierer 50,1 Prozent an Leoni abtritt und dafür 205,4 Millionen Euro erhält. Käufer der Mehrheit: Luxshare, ein chinesischer Konzern, der auch Apple-Zulieferer ist und iPhones und Airpods herstellt. Die Asiaten sicherten sich außerdem auch noch eine Tochterfirma im Pierer-Leoni-Reich, nämlich die Leoni Kabel GmbH. Das war ihnen noch einmal 320 Millionen Euro wert.

Das Bild aus dem September 2024, mit dem der Eigentümerwechsel bei Leoni dokumentiert wurde: Stefan Pierer (li.), Chen Wang von Luxshare und Leoni-Vorstandschef Klaus Rinnerberger. (Bild: LEONI AG)
Das Bild aus dem September 2024, mit dem der Eigentümerwechsel bei Leoni dokumentiert wurde: Stefan Pierer (li.), Chen Wang von Luxshare und Leoni-Vorstandschef Klaus Rinnerberger.

Doch selbst fünf Monate später ist der Deal noch immer nicht durch. Die EU-Kommission hat den Eigentümerwechsel zwar abgesegnet. Ein Leoni-Sprecher bestätigt aber, dass es von verschiedenen Ländern grünes Licht braucht. Und das dauert. Der Verkaufsprozess ist damit nach wie vor nicht abgeschlossen.

Beteiligungen könnten veräußert werden
Leoni spielt im Restrukturierungsplan, den die Pierer Industrie AG dem Landesgericht Wels Ende Dezember vorgelegt hat, eine wichtige Rolle. Denn um die Anleihen und Schuldscheindarlehen von 247,5 Millionen Euro bis Ende 2026 und Ende 2027 zurückzuzahlen, muss das Unternehmen, das so etwas wie der Kopf der KTM-Gruppe ist, liquide Mittel aufstellen. Dazu soll einerseits Geld von den Gesellschaftern fließen, andererseits soll auch das Genussrecht betreffend den Verkauf von Aktien an der Leoni AG Bares bringen. Weitere Mittel können auch durch die strategische Vernetzung der SHW AG in Deutschland und der Pankl Racing Systems AG in Österreich generiert werden, lässt man wissen. Sogar eine Veräußerung von Beteiligungen steht im Raum. Noch ist diesbezüglich aber nichts passiert.

Verfahren dient dazu, die Insolvenz abzuwenden
Die Pierer Industrie AG hatte wenige Tage vor der Insolvenzeröffnung bei der KTM AG, der KTM Components GmbH und der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH einen Antrag auf die Eröffnung eines europäischen Restrukturierungsverfahren gestellt, um die Insolvenz abzuwenden.

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