Die schwarz-grüne Regierung hat Milliarden in Klimamaßnahmen gesteckt. Nun hat der Fiskalrat untersucht, wie effizient die Förderungen waren. Während beim Klimaticket die eingesparte Tonne CO2 sehr teuer kommt, sind Heizungstausch und E-Auto-Subventionen wirksamer und günstiger.
Um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, muss die öffentliche Hand viel Geld investieren. Die von der Regierung ausgegebenen Milliarden in Klimaförderungen zeigten auch bereits Wirkung, die Emissionen gingen erstmals seit Jahren zurück. Doch zu welchem Preis für den Staat und die Gesamtwirtschaft? Hier sind die Unterschiede groß, sehr teure Maßnahmen mit geringer Wirkung stehen günstigen Maßnahmen mit höherer Wirkung entgegen.
Klimaticket ist eine besonders teure Maßnahme
Besonders viel Geld bei gleichzeitig eher niedriger Wirkung kostet das grüne Prestigeprojekt Klimaticket. Um eine Tonne CO2 einzusparen, muss der Staat im Schnitt 2462 Euro ausgeben. Gesamt schlägt die Maßnahme mit rund einer halben Milliarde Euro zu Buche.
Klimaticket „keine reine Klimamaßnahme“
Auch andere Bahninvestitionen kommen dem Steuerzahler sehr teuer, wenn man eingesparte Emissionen den Kosten gegenüberstellt. Fiskalrats-Chef Christoph Badelt betont aber, dass das Klimaticket nicht nur als reine Klimamaßnahme zu sehen ist, sondern auch eine Subvention für pendelnde Öffi-Fahrer sowie den öffentlichen Verkehr insgesamt ist.
Zudem betont er: „Wir können jetzt nicht sagen, das machen wir, weil es effizient ist, und das machen wir nicht, weil es ineffizient ist. Am Ende werden wir eine Fülle an Maßnahmen brauchen. Wir haben ja nicht die Wahl, entweder den Verkehr auszubauen oder die Heizungen auszutauschen, um die entsprechende CO2-Einsparung zu erreichen.“
„Tempo 100 kostet wenig und bringt viel“
Erneut bringt Badelt daher auch Tempo 100 auf Autobahnen ins Spiel, das sehr viel CO2-Einsparung bei zugleich wenig Kosten für die Wirtschaft bewirken würde. „Bis auf die Kosten für ein paar Verkehrstafeln gebe es da wenige Kosten, aber bei einer sofortigen Wirkung“, so Badelt. Allerdings ist die Maßnahme unpopulär und politisch schwer umsetzbar.
Doch auch im Verkehrssektor gab es auch in der Vergangenheit bereits effizientere Maßnahmen, bei der Förderung von E-Autos kann der Staat mit weniger Geld mehr CO2 einsparen, statt 2500 Euro kommt hier die Tonne CO2 auf nur 319 Euro Kosten für die Gesamtwirtschaft. Noch besser sieht die Kosten-Nutzen-Rechnung beim Heizungstausch aus. Hier ergibt sich für die Gesamtwirtschaft sogar ein positiver Effekt von bis zu 400 Euro, da die Haushalte vom Tausch profitieren.
Oecolution fordert Förderung von Klima-Anpassung
Vom wirtschaftsnahen Verein Oecolution kommt indes die Forderung, mehr Augenmerk auf die Anpassung an den Klimawandel zu legen. Ideal seien Förderungen für Maßnahmen, die sowohl dem Klimaschutz dienen als auch der Anpassung, etwa auf extreme Hitzewellen. Das wären beispielsweise Wärmepumpen, die auch kühlen können, oder die thermische Sanierung, da die Dämmung nicht nur den Heizbedarf im Winter senkt, sondern auch im Sommer vor Hitze schützt. Auch eine Emissionseinsparung wäre damit verbunden. Unternehmen müssen in den kommenden Jahren viel Geld in Anpassungsmaßnahmen investieren. Das Problem der Erderwärmung sei real, jetzt brauche die Wirtschaft Unterstützung, um sich darauf einzustellen, meint Oeocolution-Geschäftsführerin Elisabeth Zehetner.
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