Aktuell sind zwölf Betriebe in Vorarlberg wegen TBC gesperrt. Zur Eindämmung sollen die Abschusszahlen beim Rotwild in gewissen Gebieten erhöht werden.
Kurz vor Abschluss der für dieses Jahr geplanten 9000 Tuberkulose-Untersuchungen an Vorarlberger Rindern sind bisher 28 Infektionen festgestellt worden. Das hat Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner (ÖVP) am Mittwoch im Landwirtschaftsausschuss des Landtags bekannt gegeben. Aktuell sind zwölf Betriebe gesperrt. Entgegenwirken will man mit höheren Abschusszahlen beim Rotwild, auch die Landwirtschaft hat Maßnahmen angekündigt.
Vorarlberg kämpft schon seit mehreren Jahren mit Tuberkulose-Erkrankungen von Rindern, auch deshalb wird ein jährliches Monitoring durchgeführt. In diesem Jahr war eine Häufung von Fällen festgestellt worden, erstmals wurden auch zwei Personen positiv auf den Tuberkuloseerreger getestet. Erkrankt sind die beiden Betroffenen aber nicht.
Aufgrund von TBC-Fällen sind im Moment Landwirtschaftsbetriebe im Bregenzerwald (vier) sowie im Süden des Landes (elf) gesperrt, eine weitere Sperre liegt im Unterland vor. „Dass mehrere Betriebe gleichzeitig gesperrt sind, ist nicht ungewöhnlich. Wir hatten schon Jahre, in denen mehr Betriebe als heuer gleichzeitig gesperrt waren“, stellte dazu Landesveterinär Norbert Greber fest. Entwarnung gab es im Fall jenes Hofes im Bregenzerwald, dessen gesamter Tierbestand getötet werden musste. Von über 800 untersuchten Kontakttieren seien nur fünf positiv getestet worden, eine Weiterverbreitung habe in weiterer Folge nicht stattgefunden, hieß es. Der Fall gilt nunmehr als abgeschlossen.
Mehr TBC-Infektionen beim Rotwild
Als Schlüssel in der TBC-Bekämpfung bei Rindern gilt die Regulierung des Rotwildbestands, wird das Tuberkulose-Bakterium doch in den allermeisten Fällen vom Rotwild auf die Kühe übertragen. Im Rotwildbestand im Gebiet Bezau-Schönenbach (Bregenzerwald) wurden bereits in den vergangenen Jahren mit steigender Tendenz TBC-Fälle bei Rotwild festgestellt. Obwohl der Abschuss massiv erhöht wurde, nahm die Anzahl der Fälle stetig zu, zuletzt um 20 Prozent. Aus diesem Grund werde in diesem Gebiet noch heuer ein Bekämpfungsgebiet gemäß Rotwild-TBC-Verordnung eingerichtet, so Gantner. Infektionen bei Rotwild traten erstmals auch südlich der Ill auf. Mittlerweile wurden landesweit mehr als 900 Stück Rotwild untersucht, davon wurden 85 positiv getestet.
Verzicht auf Schauen
Seitens der Landwirtschaft kündigte Kammerpräsident Josef Moosbruger eine Reihe von Maßnahmen zur TBC-Bekämpfung an. Dazu gehört der Verzicht auf Frühjahrsviehausstellungen und überregionale Schauen. Zudem werden Rinder und Kühe vor den Viehversteigerungen freiwillig untersucht.
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