Ein Triumph für „Anora“: Der Film war der große Gewinner der Oscar-Verleihung und räumte in gleich fünf Kategorien ab. Neben der Auszeichnung als „Bester Film“ wurde Mikey Madison als „Beste Hauptdarstellerin“ geehrt – eine Überraschung, denn viele hatten Demi Moore als klare Favoritin gesehen.
In ihrer Dankesrede würdigte die 25-jährige Newcomerin besonders Regisseur Sean Baker, ohne den dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre. „Die Tatsache, dass ich heute hier oben stehe ist einfach unfassbar.“ Es sei ein wahr gewordener Traum und sie fürchte, morgen daraus aufzuwachen. Baker selbst wurde mit dem Oscar für die „Beste Regie“ ausgezeichnet und konnte sich zudem über den Preis für das „Beste Originaldrehbuch“ freuen.
Auch der „Beste Schnitt“ ging an „Anora“ – ein wahrer Preisregen für das Drama über eine Sexarbeiterin aus Brooklyn, die einen russischen Oligarchensohn heiratet.
Oscar für Brody – Freundin gerührt
Neben dem fünffach gewürdigten Film wurde Brady Corbets Monumentalwerk „Der Brutalist“ der zweite Gewinner des Abends. Das Werk brachte Adrien Brody seinen zweiten Hauptdarsteller-Oscar nach „Der Pianist“.
„Die Schauspielerei ist ein zerbrechlicher Beruf“, betonte er sichtlich gerührt. Seine Arbeit sei ein Privileg. „Ich möchte ganz demütig Danke sagen. Danke für diese wunderbare Liebe, die ich von so vielen Menschen erfahren habe. (...) Dieser Oscar bedeutet ein Ziel, das ich erreicht habe.“ Besonders dankte er seiner Freundin Georgina Chapman. Sie habe sein Selbstwertgefühl gestärkt. Die Ex-Frau von Harvey Weinstein weinte vor Rührung.
Culkin bester Nebendarsteller
Den ersten Oscar des Abends und den ersten in seiner langen Karriere erhielt US-Schauspieler Kieran Culkin als bester Nebendarsteller. Der 42-Jährige, ausgezeichnet für seine Leistung in „A Real Pain“, erklärte: „Ich bin schon mein ganzes Leben Schauspieler, das ist Teil meiner Persönlichkeit.“ In seiner Dankesrede erinnerte er seine Ehefrau daran, dass sie ihm einst ein viertes Kind versprochen habe, wenn er einen Oscar gewinnt.
Culkin begann seine Schauspielkarriere bereits in jungen Jahren, oft an der Seite seines berühmten Bruders Macaulay Culkin.
„Stolzes Kind von Einwanderern“
Als beste Nebendarstellerin wurde Zoe Saldaña für „Emilia Pérez“ ausgezeichnet. In ihrer emotionalen Dankesrede sagte sie: „Ich bin das stolze Kind von Einwanderern. Ich bin die erste Amerikanerin mit dominikanischer Herkunft, die einen Oscar gewinnt.“
Unter Tränen dankte sie unter anderem auch ihrem Ehemann und dessen „wunderschönen Haaren“.
Erster Schwarzer gewinnt „Kostüm“-Oscar
Die Kategorie „Bestes Kostümdesign“ ist ein wichtiger Bestandteil der Oscar-Verleihung, da sie die Kunst und das Handwerk der Kostümbildner würdigt. In diesem Jahr ging der Oscar in dieser Kategorie an Paul Tazewell für seine Arbeit an „Wicked“. „Ich bin der erste schwarze Mann, der in der Kategorie Kostümdesign den Oscar bekommt“, freute er sich. Auch in der Kategorie „Bestes Szenenbild“ wurde „Wicked“ ausgezeichnet.
Breit gestreutes Feld der Preisträger
Der Animationsfilm „Flow“ wurde in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ mit dem Oscar ausgezeichnet. „Flow“ erzählt die Geschichte einer Katze, die während einer verheerenden Flut ums Überleben kämpft. Der Oscar in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“ ging an „In the Shadow of the Cypress“.
Mit dem Oscar für das „Beste adaptierte Drehbuch“ wurde der Film „Konklave“ ausgezeichnet, der mit einem großartigen Ensemble die Ränkespiele während einer Papstwahl schildert. In der Kategorie „Beste Kamera“ gewann „The Brutalist“. „Bester ausländischer Film“ wurde „I‘m Still Here“ aus Brasilien.
Der Oscar in der Kategorie „Bestes Make-up und beste Frisur“ wurde an „The Substance“ vergeben. Als bester Filmsong wurde „El Mal“ aus „Emilia Pérez“ prämiert. Die Auszeichnung für die „Beste Filmmusik“ erhielt „The Brutalist“. „Dune: Part Two“ gewann in der Kategorie „Bester Ton“ sowie „Beste visuelle Effekte“.
„Bester Dokumentar-Film“ wurde „No Other Land“ und „Bester Dokumentar-Kurzfilm“ „Instruments of a Beating Heart“. „Bester Kurzfilm“ wurde „I‘m Not a Robot“.
Party-Crasher und Nippelblitzer
Die glamouröse Gala, moderiert von Comedian Conan O’Brien, startete mit einem Medley aus dem nominierten Musical „Wicked“. Adam Sandler crashte die Show im Kapuzenpulli und Basketball-Shorts. Doja Cats Performance von „Diamonds Are Forever“ sorgte für Gesprächsstoff, als ein Teil ihrer Brust versehentlich entblößt wurde.
Was war noch? Mick Jagger bekam einen Riesenapplaus, als er auf die Bühne kam, um den besten Originalsong zu verkünden.
„Slava Ukraini“ und Team Ozempic
Daryl Hannah nutzte ihre Oscar-Präsentation, um die Ukraine zu würdigen und gleichzeitig eine politische Spitze gegen Donald Trump zu setzen. Die „Kill Bill“-Schauspielerin, die den Preis für den besten Filmschnitt überreichte, begann ihre Rede mit dem ukrainischen Gruß „Slava Ukraini“ – „Ruhm für die Ukraine“.
Whoopi Goldberg und Oprah Winfrey bildeten als Presenter rank und schlank wie nie zuvor das Team Ozempic. „Lebende Werbetafeln“ für das Abnehmmittel wurden sie in den sozialen Medien gefeiert oder geschimpft, was nicht ganz klar ist.
Emotionale Momente
Als Zeichen der Dankbarkeit für ihren unermüdlichen Einsatz bei den verheerenden Waldbränden in Los Angeles betraten Mitglieder der Feuerwehr die Oscar-Bühne. Sie wurden mit Standing Ovations und tosendem Applaus empfangen, während Conan O‘Brien sie als wahre Helden würdigte.
Morgan Freeman ehrte in seiner Rede den kürzlich verstorbenen Gene Hackman.
Glamour pur am roten Teppich
Unter den Stars auf dem roten Teppich und bei der Gala waren die Nominierten Ariana Grande, Zoe Saldaña, Cynthia Erivo und viele mehr!
Die Bilder vom Red Carpet:
Nach den tragischen Großfeuern in Los Angeles, die im Jänner 29 Menschen das Leben kosteten, war die Oscar-Verleihung von einem Gefühl der Solidarität geprägt. Die Eröffnungssequenz, mit Filmausschnitten, die die Verbundenheit zur Stadt der Engel betonten, war als respektvolle Hommage an die Traumfabrik gedacht.
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