Das Pickerl-Chaos für private Pkw in der Obus-Remise der Salzburg AG war schlimmer als befürchtet. 17 Autos hätten die Plakette eigentlich nicht bekommen dürfen, wie nachträgliche Überprüfungen der Behörde festgestellt haben.
Grobe Ungereimtheiten bei Gutachten für private Autos in den Werkstätten der Obusse wurden im vergangenen Jahr bei einer Überprüfung festgestellt. Wie berichtet, haben zahlreiche Autos dort ihr Pickerl bekommen. Zwei Mitarbeiter wurden daraufhin „schärfstens verwarnt“. Wie eine Nationalratsanfrage der Grünen jetzt ergeben hat: Es war noch schlimmer las befürchtet. Denn 17 Autos hätten aus Sicherheitsgründen, die Paragraf 57a-Plakette gar nicht erhalten dürfen. Für den Landtagsabgeordneten Simon Heilig-Hofbauer (Grüne) ist klar: „Das war nicht nur ein Missbrauch, sondern auch gefährlich, wenn die Autos gar kein Pickerl bekommen hätten dürfen.“
Pickerl wurden offiziell in Buchhaltung verrechnet
Seit dem Jahr 2017 bis zur Ausgliederung der Busse aus der Salzburg AG zu den Salzburg Linien erhielten insgesamt 478 Pkw von der Werkstatt ein Pickerl. 85 davon wurden von der Behörde nachträglich und stichprobenartig einer Kontrolle unterzogen, wobei bei eben bei 17 Pkw Mängel festgestellt wurden. „Laut Beurteilung des Sachverständigen seien die Mängel von denjenigen, die ursprünglich die wiederkehrenden Begutachtungen vorgenommen haben, nicht erkannt beziehungsweise falsch beurteilt worden“, heißt es in der Anfragebeantwortung.
Private Gutachten dürfen seit der Ausgliederung übrigens nicht mehr in der Remise gemacht werden, die Genehmigung wurde Ende 2023 zurückgelegt. Mitarbeiter erhielten schon im vergangenen Jahr eine „scharfe Verwarnung“. Auch das will Heilig-Hofbauer nicht einfach so stehen lassen. „Es hat sich herausgestellt, dass alle Kosten offiziell über die Salzburg AG abgerechnet wurden. Das heißt, die Verantwortlichen müssen gewusst haben, was geschehen ist.“ Wer trägt als am Ende die Verantwortung für die Geschehnisse?
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