Prozess in Eisenstadt

Diebische Gedanken: Wie heißen wir nächstes Mal?

Nach der Haft will der Einbrecher aus Serbien wieder das tun, was er am besten kann: Einfach nur ein rechtschaffener Maurer sein.

(Bild: Krone KREATIV)

Um das Einreiseverbot nach Österreich auszutricksen, änderte ein professioneller Einbrecher viermal seinen Namen. Im Süd- und Mittelburgenland räumte der Serbe Häuser und Wohnungen aus. Den Schaden kann selbst er nicht beziffern.

Irgendwie kannte sich keiner so recht aus am Landesgericht Eisenstadt. Selbst die gewohnt souveräne Karin Lückl, die Vorsitzende des Schöffensenats, verhaspelte sich, wenn sie den Angeklagten ansprach. „Warum wechseln Sie viermal den Namen?“, wollte die Richterin wissen? „Weil das leichter ist wegen der Grenze“, sagte der Serbe, der mit einem Einreiseverbot für Österreich belegt ist.

Nennen wir ihn Wurschtic
Ob er nun Mavrovic, Milinkovic oder Wurschtic heißt: Der 38-Jährige hat das Süd- und Mittelburgenland heimgesucht. Als Mitglied einer Bande brach er Wohnungstüren und Fenster auf, stieg ein, raffte an sich, was weder niet- noch nagelfest war. Freilich kann der geständige Mann das begründen: „Nach der Haft in Deutschland war die Welt nicht mehr die, die ich gekannt hatte. Ich habe viel getrunken und Drogen genommen. Das kostet Geld. Und das musste ich zurückzahlen.“

„Sachen unter Wert verkauft“
Zu sechs Jahren Haft war der Serbe damals wegen 25 Einbruchsdiebstählen verurteilt worden. Nach drei Jahren durfte er raus. Also fahren wir zu den Burgenländern. Dort ist bekanntlich eh nie wer daheim, weil alle im Wirtshaus sitzen. Ob Stinatz oder Pilgersdorf – wir, also er und ein Landsmann, der ebenfalls angeklagt ist, packen ein, was wir in die Finger bekommen. Schmuck, Bargeld, allfällige Wertgegenstände. Wie groß der Schaden war? „Das kann man so nicht sagen“, meinte der Wiederholungstäter. „Weil die Sachen wurden unter Wert verkauft. Etwa um die Hälfte.“

Und jetzt kommt das ordentliche Leben
Freilich tut es ihm leid. „Ich werde so etwas nie mehr machen. Ich will ein ordentliches Leben führen“, so der U-Häftling, der damit nach 12 Monaten unbedingter Haft beginnen kann. Der unbescholtene Komplize fasste 24 Monate aus, davon 16 bedingt.