Im Rechtsstreit zwischen dem ÖSV und dem FIS-Management um die Zentralisierung von Medienrechten ist am Mittwoch keine Entscheidung gefallen. Auf die Einvernahme von Johan Eliasch wurde verzichtet, der FIS-Präsident erschien nicht vor dem Kartellgericht Wien.
Debattiert wurde hauptsächlich über das weitere Prozedere. Beim nächsten Termin am 5. Juni sollen ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer und FIS-Juristin Aoife Keane als Zeugen Einblick in die hochkomplexe Materie geben.
Weltcups wieder national vermarktet
Inhaltlich hat der ÖSV einen Etappensieg errungen. Der FIS-Vorstand hatte am 26. April 2024 eine Änderung seiner Wettbewerbsregeln beschlossen, wonach die Weltcups in diversen Wintersportarten nicht mehr von den nationalen Verbänden, sondern in Zukunft zentral über den Weltverband vermarktet werden. Diese Änderung wurde laut FIS-Seite mittlerweile rückgängig gemacht, die Wettbewerbsregeln seien wieder auf dem Stand von davor. Die Rechtsbeistände der FIS betonten, dass dies sei, was der ÖSV mit seiner Klage bezwecken wollen habe.
ÖSV will Klarheit für die Zukunft
Dem österreichischen Verband ging das aber nicht weit genug. Nach Informationen des ÖSV hätten die FIS-Verantwortlichen auch Vereinbarungen mit einer Vermarktungsagentur aus Skandinavien getroffen, in denen auch über Medienrechte des ÖSV bestimmt worden sei. Es erging der Wunsch in Richtung der FIS nach einer Zusage, dass die Wettbewerbsregeln für eine absehbare Zeit beibehalten werden und dass Änderungen der Vermarktungsregeln nur im Einvernehmen mit dem ÖSV hergestellt werden. Die Gegenseite lehnte dies ab.
„Auch wenn der FIS-Vorstand Mitte Dezember 2024 – wohl auch aufgrund des angestrengten Verfahrens – den in Frage stehenden Vorstandsbeschluss aus April 2024 zurückgenommen hat, wünscht sich der ÖSV (und seine Veranstaltungsgesellschaften) weiterhin Klarheit darüber, dass die unabhängige Vermarktungssituation auch für die nähere Zukunft abgesichert bleibt“, hieß es nachher in einer Stellungnahme des ÖSV.
Die Richterin erwähnte mehrmals ihre Hoffnung auf eine einvernehmliche Lösung und ermutigte die beiden Parteien, an einer solchen zu arbeiten. Vom Anwaltsteam der FIS hieß es, man habe dafür vorerst nicht das Pouvoir. Bis Anfang Juni sei eine Einigung aber nicht ausgeschlossen. Die Vorsitzende führte aus, es sei nicht auszuschließen, dass die FIS-Führung versuchen könnte, die Statuten wieder zum potenziellen Nachteil des ÖSV zu ändern. Man wolle daher Scherer und Keane zu den diversen Verträgen anhören.
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