Heute Abend (Puls 4, 20.15 Uhr) startet die zwölfte Staffel der erfolgreichen Wirtschafts-Show „2 Minuten, 2 Millionen“. Kreativköpfe und Jungunternehmer buhlen um das Geld von sechs finanzstarken Investoren. Die „Krone“ hat sich vorab bei drei von ihnen informiert, was für sie wichtig ist, was sie selbst daraus lernen und was zu den „No-Gos“ zählt.
Zwei Minuten, die ein ganzes Leben verändern können – das ist das Konzept hinter „2 Minuten, 2 Millionen“, das heute Abend (20.15 Uhr, Puls 4) in seine bereits zwölfte Staffel geht. Einmal mehr buhlen diverse Start-Up-Unternehmen und Kreativköpfe um das finanzielle Kapital der Förderer und Investoren, um sich den Lebenstraum der erfolgreichen Selbstständigkeit zu erfüllen. Unter den teilnehmenden Investoren gab es für diese Staffel einige Änderungen. Alexander Schütz kehrt nach 2023 wieder in die Sendung zurück, Hotelier Erich Falkensteiner ist ebenso neu an Bord wie der Vorarlberger Mathias Muther, der aus der Solar-Recking-Technologie kommt. Die bisherige Bilanz der Sendung kann sich sehen lassen: über 82 Millionen Euro Investments, mehr als 740 präsentierte Ideen und rund 550 getätigte Deals stehen zu Buche.
Wichtige Beurteilungskriterien
Mit insgesamt sechs „Business-Angels“ nehmen so viele Investoren wie noch nie zuvor Platz, um sich die bunten und vielseitigen Ideen der Bewerber anzuhören. Doch nach welchen Kriterien entscheidet man als Investor eigentlich, damit man investiert? „Ich stelle mir bei der Präsentation wichtige Fragen“, erzählt Innovations-Expertin Eveline Steinberger der „Krone“ im Interview, „wie schauen der Background und die Qualifikation der Gründerteams aus? Sind bereits Investoren an Bord, oder bin ich allein? Gibt es eine Möglichkeit, mit dem Gründerteam zu wachsen? Und vor allem: Finde ich die Bewertung, zu der ich die Anteile des Produkts für mein Investment erwerben soll, gerechtfertigt? All das fließt in die Beurteilungskriterien ein.“
Mediashop-Gründerin Katharina Schneider ist schon ein alter Sendungshase und setzt vor allem auf die Performance des Pitches. „Die ist mir in erster Linie wesentlich wichtiger als das Produkt. Damit meine ich aber gar nicht so sehr die Präsentation, sondern die Menschen dahinter. Wie sind sie? Was sagen sei mir? Wie viel Engagement steckt hinter ihrem Produkt? Das ist für mich am wichtigsten.“ Für die Bewerber geht es nicht zuletzt um die Zukunft ihrer Idee und ihres Lebens, insofern spielt bei der Vorstellung auch Nervosität eine Rolle. „Wir alle wissen, dass Menschen in Ausnahmesituation unterschiedlich reagieren. Manche sind nach dem ersten, vielleicht nicht gleich positiven Feedback schockiert und sagen gar nichts. Andere gehen in die Offensive und verteidigen sich vehement. Die menschliche Komponente macht das Ganze aber auch aus.“
Es gibt Erfolgsgeschichten
Mit einer gewissen Routine im Investitionssessel schwingt auch das notwendige Gespür dafür mit, ob man sein Geld in ein Projekt investiert oder nicht. „Entscheidend ist eigentlich die Zeit kurz nach dem Pitch. Dann ist die Vorstellung durch, man stellt genauere Rückfragen und kommt mit den Gründern ins Reden. Dort merkt man dann erst richtig, wie sehr sie hinter ihrem Produkt stehen und wie viel Wissen und Vorbereitung vorhanden sind.“ Als größten Erfolg sieht Schneider ihr erstes Start-Up, in das sie vor geraumer Zeit investierte: die Firma „Waltz7“ mit ihren Duschbomben. „Damit haben wir mittlerweile ein weiteres Investment über den Mediashop gemacht. Die Leute dahinter sind wirklich tolle Gründer.“
Wenn es um Investments geht, muss man Mitgefühl und Empathie manchmal ausschalten. „Im Idealfall ist das Geschäftsmodell gut und die Personen dahinter sind einem sympathisch“, so Steinberger, „man kann bei einem Pitch aber auch geblendet werden. Es ist bei einer Entscheidung immer ein bisschen Bauchgefühl dabei, aber ich bin eher eine rationale Entscheiderin. Man will in erster Linie Geld verdienen, aber ich mache auch immer wieder sogenannte ,Wohlfühl-Investments‘. Da spielen andere Kriterien eine Rolle, wie etwa, ob etwas gesellschaftlich sinnstiftend ist oder der Allgemeinheit in irgendeiner Art und Weise zugutekommt.“ Selfmade-Millionär Christian Jäger lässt sich gerne von guten Ideen mitreißen und scheut nicht davor zurück, dafür amtlich zu investieren. Dahingehend wird es in der neuen Staffel eine große Überraschung geben. „Es ist brutal, sich in so kurzer Zeit zu einem hohen Investment hinreißen zu lassen, aber ich hätte es nicht getan, wenn ich nicht davon überzeugt gewesen wäre.“
Up to date bleiben
Für Jäger gelten in der Entscheidung klare Faktoren. „Es muss skalierbar sein und die großen Märkte erreichen. Für einen Investor ist das vielleicht ein flotter Spruch, aber man kann schon auch einmal zufrieden sein, wenn man den Menschen und der Umwelt wirklich Gutes tut. Ab einem gewissen Zeitraum würden wir aber auch gerne eine Vervierfachung des Kapitals erreichen. Drei bis vier Jahre Geduld muss man für so ein Projekt mitbringen.“ Für den Millionär ist „2 Minuten, 2 Millionen“ ein Portal, um selbst dazuzulernen. „Wenn man an so einer Sendung teilnimmt, bleibt man immer up to date und erfährt viele Dinge aus der Alltagsrealität. Vor allem lernt man aber viel daraus, wie man Dinge nicht machen sollte – das ist die beste Schule.
Steinberger will vor allem das hierzulande immer noch sehr brachliegende Unternehmertun pushen. „Es ist sogar eine meiner Hauptmotivationsquellen, junge Österreicher dazu zu bewegen, sich etwas zu trauen, kreativ zu sein und zu gründen. Dafür ist es aber auch ganz wichtig, auszustrahlen, welche Handwerkszeuge man dafür braucht. Es ist vielleicht nicht jeder dafür geeignet, aber wenn man Aufklärung betreibt und Ängste bekämpft, kann man animieren und sich das eine oder andere abschauen.“ Wie sich die jungen Start-Up-Unternehmen und Kreativköpfe schlagen und welche Produkte oder Dienstleistungen sie feilbieten, sieht man ab sofort auf Puls 4. Nur eines ist für Jäger absolut tabu: „Arroganz. Für manche mag es ein Hilfsmittel sein, um die Nervosität zu überspielen, aber das kommt nur äußerst selten positiv rüber.“
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