Im Landwirtschaftlichen Ausschuss des Landtags informierte das zuständige Regierungsmitglied, Christian Gantner, über die aktuelle Lage in Sachen TBC. Beim Rotwild sind künftig höhere Abschusszahlen geplant.
Schon seit mehreren Jahren bereiten Tuberkulose-Erkrankungen bei Rindern den Verantwortlichen in der Vorarlberger Landwirtschaft Sorgen. Ein jährliches Monitoring soll helfen, einen Überblick über das Infektionsgeschehen und die Ausbreitung zu haben. Kurz vor Abschluss der für dieses Jahr geplanten 9000 Tuberkulose-Untersuchungen steht fest, dass es eine Häufung von Fällen gibt. Erstmals wurden auch zwei Personen positiv auf den Tuberkuloseerreger getestet. Erkrankt sind die beiden Betroffenen aber nicht. Aufgrund von TBC-Fällen sind im Moment vier Höfe im Bregenzerwald, einer im Unterland sowie elf im Süden des Landes gesperrt. „Dass mehrere Betriebe gleichzeitig gesperrt sind, ist nicht ungewöhnlich. Wir hatten schon Jahre, in denen mehr Betriebe als heuer gleichzeitig gesperrt waren“, erläuterte Landesveterinär Norbert Greber.
Regulierung des Rotwildbestands
Entwarnung gab es im Fall jenes Hofes im Bregenzerwald (die „Krone“ berichtete), dessen gesamter Tierbestand getötet werden musste. Von über 800 untersuchten Tieren seien nur fünf positiv getestet worden, eine Weiterverbreitung habe in weiterer Folge nicht stattgefunden, hieß es. Der Fall gilt nunmehr als abgeschlossen. Als Schlüssel in der TBC-Bekämpfung bei Rindern gilt die Regulierung des Rotwildbestands, denn das Tuberkulose-Bakterium wird in den allermeisten Fällen vom Rotwild auf die Kühe übertragen. Beim Rotwildbestand im Gebiet Bezau-Schönenbach wurden bereits in den vergangenen Jahren mit steigender Tendenz TBC-Fälle bei Rotwild festgestellt. Obwohl der Abschuss massiv erhöht wurde, nahm die Anzahl der Fälle stetig zu – zuletzt um 20 Prozent.
Aus diesem Grund werde in diesem Gebiet noch heuer ein Bekämpfungsgebiet gemäß Rotwild-TBC-Verordnung eingerichtet, erklärte der zuständige Landesrat Christian Gantner. Infektionen bei Rotwild traten erstmals auch südlich der Ill auf. Mittlerweile wurden landesweit mehr als 900 Stück Rotwild untersucht, davon wurden 85 positiv getestet. Seitens der Landwirtschaft kündigte Kammerpräsident Josef Moosbruger eine Reihe von Maßnahmen zur TBC-Bekämpfung an. Dazu gehört unter anderem der Verzicht auf Frühjahrsviehausstellungen und überregionale Schauen. Zudem werden Rinder und Kühe im Vorfeld von Viehversteigerungen auf freiwilliger Basis untersucht.
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