Die Umweltschutzorganisation Global 2000 und die AK Oberösterreich nahmen die Durstlöscher unter die Lupe. Nicht alle Proben schnitten dabei gut ab.
Analysiert wurden 18 österreichische Mineral- und fünf Heilwässer, vier davon aus dem Burgenland. Die Umweltschutzorganisation und die AK Oberösterreich hatten gezielt nach Rückständen der Ewigkeits-Chemikalie TFA suchen lassen. Neun Produkte waren ohne Belastungen. In zwei Fällen gab es Rückstände, die unter dem EU-Grenzwert für toxikologisch relevante Pestizid-Abbauprodukte liegen, in zwölf Fällen wurde dieser überschritten.
Zwei Marken vorbildlich
Unter den beprobten Marken fanden sich auch Römerquelle aus Edelstal, Juvina aus Deutschkreutz sowie Waldquelle und Clever Urquelle aus Kobersdorf. Juvina und Römerquelle schnitten vorbildlich ab, eine Belastung war nicht nachweisbar. Das Deutschkreutzer Wasser punktete zusätzlich mit einem hohen Gesamtmineralstoffgehalt.
Schlechte Noten für Kobersdorf
Urquelle wies zwar eine Belastung auf, diese lag mit 57 Nanogramm pro Liter (ng/l) allerdings leicht über der Bestimmungsgrenze und damit unter dem EU-Grenzwert. Für das ebenfalls in Kobersdorf abgefüllte Waldquelle gab es hingegen schlechte Noten: Die TFA-Belastung lag bei 270 ng/l und damit über dem EU-Grenzwert. Außerdem zählte es zu den niedrig mineralisierten Wässern. Am schlechtesten schnitt im Test die Marke SteirerQuell ab, mit 950 ng/l.
Tiefes Grundwasser ist geschützt
Dennoch: „Im Vergleich mit TFA-Belastungen im Leitungswasser sind die in den Mineral- und Heilwässern gemessenen Konzentrationen im Schnitt niedriger“, heißt es von der AK. „Mineralwasser aus einer tiefen Quelle, die noch dazu von einer geologischen Barriere gut geschützt ist, hat in der Regel wenig oder keine TFA-Belastung. Seichte Quellen sind da weniger gut geschützt. Dort kann sich mit TFA-belastetes Grundwasser leichter mit Mineralwasser vermischen. Intensive Landwirtschaft erhöht noch zusätzlich die Verunreinigung“, erklärt Global 2000-Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden.
Ewigkeits-Chemikalie in der Kritik
TFA ist ein extrem stabiles Zerfallsprodukt von PFAS-Pestiziden, die vor allem in der Landwirtschaft verwendet werden. Es steht im Verdacht, die Fortpflanzung, auch beim Menschen, zu gefährden. Global 2000 und die AK OÖ treten daher für ein Verbot von derartigen Pestiziden ein.
Wackelt Geschäft mit Mineralwasser?
Für die Wasserabfüller könnte die Ewigkeits-Chemikalie zum Problem werden: Mineralwasser muss laut Gesetz „ursprünglich rein“ sein. Belastetes Wasser könnte diesen rechtlichen Status verlieren, warnen AK und Global 2000.
www.global2000.at
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