Organist Josef S. (85) brach vor der Sonntagsmesse in Grieskirchen auf dem Weg zu seinem Instrument zusammen. Ordensschwester Christine Huber startete sofort mit der Reanimation – die erfahrene Diplompflegerin sieht sich nach der erfolgreichen Lebensrettung aber selbst nicht als Heldin.
„Es hat einen furchtbaren Knall gemacht, ich bin sofort auf und hingelaufen“, schildert Ordensschwester und Diplomkrankenpflegerin Christine Huber, was am 5. Jänner passiert ist. Kurz vor Beginn der Sonntagsmesse brach an diesem Tag in der Stadtpfarrkirche Grieskirchen der langjährige Organist Josef S. (85) zusammen – ausgerechnet auf dem Weg zu seinem Instrument.
„Ich habe den Puls gefühlt und mit einer Kollegin dann sofort zu reanimieren begonnen“, erzählt Huber (66) weiter. „Dann sind Notarzt und Rettung gekommen, und man hat uns gesagt, dass der Patient ins Klinikum gebracht wurde und atmet. Das war eine Erlösung.“
„Für mich selbstverständlich“
Mitte Jänner wurde Josef S. im Klinikum Wels-Grieskirchen dann ein dreifacher Bypass gelegt. „Jetzt wird er entlassen“, sagt Huber, die selbst seit 40 Jahren als Diplomkrankenschwester im Spital arbeitet.
Als Heldin sieht sich die Ordensschwester der Franziskanerinnen aus Vöcklabruck nach der erfolgreichen Lebensrettung aber nicht: „Für mich ist es selbstverständlich, den Menschen zu helfen und sie zu retten, wenn es möglich ist.“
Für mich ist es selbstverständlich, den Menschen zu helfen und sie zu retten, wenn es möglich ist.
Ordensschwester Christine Huber (66)
Organist mit Leib und Seele
Und Patient Josef S. hat seinen Humor nie verloren: „Meine ersten Erinnerungen habe ich erst wieder von der Intensivstation in Wels“, erzählt er. „Meine Familie ist natürlich sofort gekommen, und ich hab’ sie mit einem Lächeln begrüßt. Ich habe mir allerdings Sorgen gemacht, ob denn nun bei der Messe auch jemand die Orgel gespielt hat.“
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