Heute vor 20 Jahren

„Motorsägen-Rambo“: Der Coup am Klagenfurter Ring

Kärnten
20.02.2025 12:00

Beschimpfungen, Demos und Tobsuchtsanfälle: Baum fällt! Heute jährt sich zum 20. Mal die Fällung alter Bäume, die lange dem Klagenfurter Ring-Ausbau im Wege standen. Ein Rückblick auf eine geheime Fällaktion, die Klagenfurt veränderte. 

Rund um die Klagenfurter Innenstadt fließt der Verkehr, die Grünanlagen laden zum Flanieren, gesunde Bäume wachsen, die einstige Feinstaub-Problematik ist vergessen.

Es ist heute kaum vorstellbar, dass man diese Verkehrslösung in Klagenfurt zu verhindern versuchte! Den Ringausbau hat Alt-Landeshauptmann Gerhard Dörfler durchgesetzt: „Ich habe damals wirklich meine Politkarriere riskiert.“

Zur Erinnerung: Niemand traute sich im Jahr 2005, die alten und kranken Bäume entlang des Ringes zu fällen, die einem vierspurigen Ausbau im Wege standen.

Holzfäller mit schwerem Gerät ließ Gerhard Dörfler am 20. Februar 2005 für seine geheime Fällaktion am Klagenfurter Ring anrücken.  (Bild: Krone Archiv)
Holzfäller mit schwerem Gerät ließ Gerhard Dörfler am 20. Februar 2005 für seine geheime Fällaktion am Klagenfurter Ring anrücken. 
Bei Grün-Politiker und Demonstranten sorgte die Aktion für Protest, Tränen und Wut.  (Bild: Krone Archiv)
Bei Grün-Politiker und Demonstranten sorgte die Aktion für Protest, Tränen und Wut. 

Bis auf Dörfler eben, der sich eines Tricks bediente und unter dem Deckmantel, die Zebrastreifen neu malen zu müssen, einfach behördlich eine Ringsperre erwirkte. Und heute auf den Tag genau vor 20 Jahren, rückte er dann frühmorgens mit einem Trupp erfahrener Holzfäller an, um binnen weniger Minuten schnell einmal 30 Bäume zu fällen.

„Nicht einmal der damalige Landeshauptmann Jörg Haider war informiert. Er wusste lediglich, dass ich etwas machen werde, was sehr laut sein wird“, erinnert sich Dörfler, der es sich nicht nehmen ließ, selbst zur Motorsäge zu greifen . . .

Gerhard Dörfler packte selbst mit an.  (Bild: Krone Archiv)
Gerhard Dörfler packte selbst mit an. 

Die Geheim-Aktion sorgte natürlich wie erwartet für einen Riesenwirbel. Mehrere Grün-Politiker und Demonstranten marschierten auf, kletterten auf Bäume, ketteten sich an und beschimpften auf wüste Art den „Motorsägen-Rambo“ Dörfler. Es gab sogar Rempelattacken, Wutausbrüchen und Tränen.

Heute, 20 Jahre nach seiner Geheimaktion, die Klagenfurt veränderte, ist Gerhard Dörfler froh, dass rund um den Ring wieder wunderschöne, gesunde Bäume wachsen und der Verkehr fließt.  (Bild: Wallner Hannes)
Heute, 20 Jahre nach seiner Geheimaktion, die Klagenfurt veränderte, ist Gerhard Dörfler froh, dass rund um den Ring wieder wunderschöne, gesunde Bäume wachsen und der Verkehr fließt. 

„Der Ringausbau war sicherlich die emotionalste Baustelle, die ich in meiner Politkarriere erleben durfte“, zieht Dörfler Bilanz: „Heute freut es mich, dass alles, was wir der Klagenfurter Bevölkerung versprochen haben, eingetreten ist und rund um den Ring, wunderschöne, gesunde Bäume wachsen.“

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