„Krone“-Interview

Roland Kaiser: „Eine Eitrige und ein 16er-Blech“

Adabei Österreich
20.02.2025 20:00

Die Schlager-Ikone spricht mit der „Krone“ über sein neues Album „Marathon“, seine Liebe zu unserer Bundeshauptstadt, musikalische Ziele und warum er lieber Klassik im Auto hört. Außerdem verrät er, welches seiner Lieder er heute anders machen würde...

Der Kaiser des deutschen Schlagers meldet sich wieder zurück. Seit Jahrzehnten begeistert Roland Kaiser Millionen von Fans mit seinen Hits – und jetzt ist er mit seinem 29. Studioalbum „Marathon“ wieder am Start. Ein Album über Durchhaltevermögen, Leidenschaft und seine Liebe zur Musik. Im Interview mit uns, spricht er über seine Karriere, der Wahl in Deutschland, seine besondere Verbindung zu Wien und warum er dort nach jedem Konzert gerne eine „Eitrige“ (ein Käsekrainer, Anm. d. Red.) isst und ein „16er Blech“ (ein Ottakringer-Bier) trinkt.

„Krone“: Was steckt hinter dem Album-Titel „Marathon“?
Roland Kaiser:
 In diesem Beruf dabei zu sein, ist eine Frage von Durchhaltevermögen, von Kondition, von Zuverlässigkeit und Standhaftigkeit. Wenn man mit diesem Beruf anfängt, weiß man nicht, ob die Karriere ein Sprint, ein Mittelstreckenlauf oder im besten Fall ein Marathon sein wird.

Klingt nach Durchhaltevermögen, woher nehmen Sie diese Energie für diese beeindruckende Karriere?
Ja, das Schöne daran ist die Freude am Tun. Mir macht meine Arbeit großen Spaß und deswegen habe ich auch in diesem Bereich keinen Stress.

Hand aufs Herz, sind Sie schon mal einen echten Marathon gelaufen ist?
Nein, was Ausdauer angeht, bin ich eher jemand, der auf einem Fahrrad sitzt.

Wie unterscheidet sich denn, das aktuelle Album von den anderen?
Es sind neue Songs mit neuen Ideen und neuen Sounds. Das ändert sich dann von Album zu Album und ich versuche natürlich immer zeitgemäß zu klingen und vernünftige, zeitgemäße Themen zu haben.

Der Wunsch des „Kaisers“ ist weiterhin Alben zu produzieren und Konzerte zu spielen.  (Bild: Paul Schirnhofer)
Der Wunsch des „Kaisers“ ist weiterhin Alben zu produzieren und Konzerte zu spielen. 

Der Titel „Liebe ist alles“ – ist ja ein Originalsong von Rosenstolz, wie ist es dazu gekommen, dass Sie diesen covern?
Einer der Komponisten dieses Songs, Peter Plate, hat mich dazu im letzten Jahr angerufen. Er sagte: „Wir wollen im kommenden Jahr, sprich jetzt 2025, mit dem Musical Romeo und Julia auf Tournee gehen“. Und der Key-Song wird sein „Liebe ist alles“. Da ich ein großer Fan dieses Liedes bin, habe ich gerne zugesagt den Song zu singen.

Haben Sie noch weitere musikalische Ziele oder Träume?
Es ist mein Wunsch, weiterhin Alben zu produzieren und Konzerte zu spielen.

Wie sehen Sie denn die Entwicklung der Schlagermusik von damals und heute?
Mittlerweile ist die deutschsprachige Musik deutlich akzeptierter. Die Generation heute hat ein unverkrampftes Verhältnis zur eigenen Sprache. Es hat sich reguliert.

Wer sind denn für Sie, die Schlagerstars von Morgen?
Es gibt eine Menge junge Talente, die viel Potenzial haben. Es muss den jungen Künstlern natürlich gelingen, eine langfristige Karriere zu realisieren.

Welche Musikrichtung hören Sie denn am liebsten?
Ich bin jemand, der, wenn ich zum Beispiel Auto fahre, gerne Klassik hört, weil mich das ungemein beruhigt. Aber wenn ich zu Hause bewusst Musik höre, dann höre ich sehr gerne Swing, also Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. – das ist meine Musik.

Was dürfen Fans bei ihrem Konzert am 3. Juni in der Wiener Stadthalle erwarten?
Ein neues, aktuelles Programm, also eine Mischung von großen Hits, Songs meines neuen Albums und noch einige Überraschungen, die ich noch nicht verraten möchte.

Gab es jemals eine verrückte Fan-Aktion?
Es gibt einige Fans, die auf einer Tournee nahezu alle Konzerte besuchen. Das ist eine enorme Leistung.

Was verbinden Sie denn persönlich mit Wien?
Ich bin ja geborener Berliner, und Berliner und Wiener haben eine starke Affinität zueinander. Ich bin ein wirklicher Bewunderer ihrer Stadt. Ich liebe die Stadt aufgrund ihres starken Kulturbewusstseins. Der Erste Bezirk bringt mich immer zum Schwärmen. Wien hat für mich viel Tradition und Klasse. Auch nicht umsonst ist Wien, glaube ich, mittlerweile zum elften Mal zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt worden. Und jedes Mal, wenn wir unsere Konzerte beendet haben, dann gehen wir danach immer noch zum Würstelstand an der Oper und essen eine „Eitrige“ und trinken dazu ein „Sechzehner Blech“.

Was würden Sie denn eher präferieren, Schnitzel, Sachertorte, Kaiserschmarrn oder doch die klassische Eitrige?
Alles sehr verlockend, aber am besten dann die Sachertorte.

Wo könnte man Sie denn eventuell noch in Wien antreffen?
Man könnte mich im Zoo treffen, wo ich die kleine Giraffe besuche, dessen Pate ich bin.

Was würden Sie denn zur politischen Situation in Österreich sagen?
Das ist Ihre Regierung, Ihr Land, Ihre Entscheidung.

Am Sonntag, wird bei Ihnen gewählt, was würden Sie denn zur politischen Situation in Deutschland sagen?
Eine sehr streitbare Menge von Politikern trifft aufeinander und ringt um die besten Lösungen. Ich wünsche mir, dass am kommenden Sonntag die demokratische Mitte gewinnt und eine Chance hat, eine belastbare Koalition hinzubekommen, die in den nächsten vier Jahren die Probleme des Landes angehen und auch annähernd bewältigen kann.

Sie sind Hobbypilot, wie oft fliegen Sie denn?
Also im Jahr, wenn ich 40, 50Stunden fliege, ist es schon gut.

Wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken, gibt es etwas, das Sie vielleicht anders machen würden?
Beruflich, glaube ich, wenn ich daraus jetzt Bilanz ziehe, überwiegt die Habenseite. Also, ich würde mein Leben schon wieder so leben. Das Ergebnis stimmt und ich bin zufrieden mit dem Status. Und insofern ist der Weg, war der Weg richtig für mich.

Gibt es einen bestimmten Song, den Sie anders gemacht hätte oder nicht mögen?
„Sieben Fässer Wein“. Dieser Titel fällt in seiner Art und Weise aus dem Rahmen. Bis heute. Und dennoch habe ich versucht, ihn hier bei der letzten Tournee zurückzugewinnen für mein Programm. Der war einfach schwer musikalisch einzuordnen, ich habe wenig Stimmungstitel dieser Art gemacht.

Welche drei Wörter beschreiben Sie am besten:
Wenn man meine Kinder fragen würde, würden diese mich vielleicht als konservativ, aber auch als modern und zuverlässig bezeichnen.

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