Kinderwagen jetzt leer
Frau trägt falschen Embryo aus, muss Baby abgeben
Die Freude einer 38-jährigen Frau in den USA auf ihr Kind war groß – mit Hilfe einer Samenspende sollte das gelingen. Tatsächlich brachte sie so schließlich auch ein Baby zur Welt. Es war nur nicht ihr eigenes, es wurde ein falscher Embryo eingepflanzt.
Der Fehler ist in einer Fruchtbarkeitsklinik im US-Bundesstaat Georgia passiert. Sie habe „unwissentlich und unfreiwillig ein Kind ausgetragen, das nicht mit ihr verwandt war“, heißt es in der Klageschrift, die am Dienstag (Ortszeit) vor einem Gericht in der Stadt Savannah eingereicht wurde.
Kind hatte „falsche“ Hautfarbe
Die Frau hatte beschlossen, mit Hilfe eines Samenspenders und Reagenzglasbefruchtung ein Kind zu bekommen. Dabei sollte eine ihrer Eizellen genutzt und ihr der so entstandene Embryo eingesetzt werden. Die Frau habe einen Samenspender gewählt, der wie sie selbst blonde Haare und blaue Augen habe.
Im Dezember 2023 habe sie dann ein „dunkelhäutiges, afroamerikanisches“ Kind zur Welt gebracht. Es sei „offensichtlich“ gewesen, dass das Kind nicht mit ihr verwandt sei. Ein DNA-Test habe dies später bestätigt. Trotzdem habe sie das Kind in seinen ersten Monaten aufgezogen und eine Bindung zu ihm aufgebaut.
Mutterglück hielt nicht lange
Als die Klinik die biologischen Eltern des Kindes informierte, hätten diese auf das Sorgerecht geklagt. Im Alter von fünf Monaten sei das Kind dann seinen biologischen Eltern übergeben worden. „Ich verließ das Gebäude mit einem leeren Kinderwagen, während sie mit meinem Sohn davongingen“, schilderte die 38-Jährige dem Sender NBC News
Es vergehe kein Tag, an dem sie nicht an den Buben denke, sagte die Frau dem Sender ABC News. „Ich habe ihn fünf Monate lang aufgezogen, aber ich habe seine ersten Schritte nicht gesehen. Ich weiß nicht, was seine ersten Worte sind.“ Sie werde das Kind wohl nie mehr sehen, heißt es in der Klageschrift.
Emotionale Schäden und offene Fragen
Die 38-Jährige wisse außerdem nicht, was mit ihrem eigenen Embryo passiert ist und ob dieser ebenfalls irrtümlich einer anderen Frau eingesetzt worden sei. Sie habe körperliche, seelische sowie finanzielle Belastungen erlitten, heißt es in der Klage. Die Anwälte pochen auf Schadenersatz.
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