Eine Straßenbahngarnitur diente wie berichtet einer 14-Jährigen als Zufluchtsort vor zwei äußerst rabiaten Mädchen. Nicht der erste Fall, wie ein Innsbrucker Gemeinderat berichtet. Dass die linke Stadtregierung bei seinem Antrag auf mehr Sicherheit in Bus&Bahn mitzieht, ist eher unwahrscheinlich.
Tagesgespräch nicht nur in Innsbruck ist das Schicksal jener 14-Jährigen, die vor zwei gewalttätigen Mädchen in eine Straßenbahn flüchtete und dort durch das internationale Hilfezeichen auf ihre Notlage aufmerksam machen konnte. Nicht der erste Vorfall dieser Art, berichtet Liste-Fritz-Gemeinderat Tom Mayer: „In Gesprächen mit Jugendlichen, aber auch älteren Personen hat sich herausgestellt, dass Pöbeleien und Bedrohungen in den Innsbrucker Öffis zur Tagesordnung gehören. Während viele vergleichbare Städte bereits reagiert haben und Sicherheitspersonal in den Öffis, gerade in Abend- und Nachtzeiten, mitfahren lassen, haben wir hier in Innsbruck großen Nachholbedarf!“, ist der Innsbrucker Mandatar überzeugt.
Spätestens nach dem Messerattentat in Villach ist es höchst an der Zeit, für mehr Sicherheitsgefühl in den Innsbrucker Öffis zu sorgen. Verbale, aber auch körperliche Bedrohungen stehen leider an der Tagesordnung.
Thomas Mayer, Liste-Fritz-Gemeinderat in Innsbruck
14-Jährige angepöbelt und bespuckt
Bereits am 23. Jänner dieses Jahres, also knapp einen Monat vor dem nun öffentlich gewordenen Fall, brachte er im Gemeinderat einen Antrag ein, die Sicherheit in den Bussen zu erhöhen: „Konkreter Anlassfall waren Drohungen gegen meine 14-jährige Tochter, die gemeinsam mit einer Freundin im Bus saß und von bislang unbekannten angepöbelt, beleidigt und sogar bespuckt wurde“, berichtet Mayer. „Es kann ja nicht sein, dass sich Fahrgäste an immer häufiger auftretende Pöbeleien gewöhnen müssen. Das ist ein Alarmsignal!“
Antrag mit konkreten Vorschlägen
Intention des Antrags: BM Johannes Anzengruber als Eigentümervertreter solle die Innsbrucker Verkehrsbetriebe beauftragen, umgehend ein Sicherheitskonzept für Busse und Straßenbahnen zu entwickeln. Dieses solle den Einsatz von Sicherheitskräften in Bussen und Straßenbahnen sowie an Haltestellen umfassen, aber auch Schulungen für das Personal im Umgang mit Konflikten. Weiters regt Mayer verstärkte Videoüberwachung insbesondere in den Öffis selbst, an Haltestellen bzw. an sonstigen kritischen Punkten an sowie bessere Beleuchtung, „damit das Sicherheitsempfinden gestärkt werden kann“.
Wenig Hoffnung auf Einsicht der Koalition
„Als Vater einer Tochter, die gemeinsam mit Freunden immer wieder mit Drohungen und Pöbeleien konfrontiert wird, ist es mir wichtig, dass sich hier baldigst etwas ändert“, betont Mayer im „Krone“-Gespräch. Wirklich große Hoffnungen hat er aber nicht: „Alles, was die linke Caprese-Koalition von Bürgermeister Anzengruber nicht in ihrer eigenen Wahlbibel stehen hat, wird gnadenlos niedergestimmt“, weiß er aus Erfahrung. „Dabei machen andere Städte längst vor, dass es anders geht und dass eine Verbesserung der Sicherheit ein Gebot der Stunde ist.“
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