Kurz nach dem tödlichen Messerangriff in Villach stufen Ermittler den Attentäter als Islamisten ein. Der 23-jährige Syrer soll sich innerhalb weniger Monate im Internet radikalisiert haben. Auch jener 14-Jährige, der einen Anschlag auf den Westbahnhof geplant haben soll, hat sich im Internet radikalisiert. Was ist dran am Phänomen der Blitz-Radikalisierung? Und wie soll Österreich handeln?
„Solche Anschläge entstehen nicht über Nacht, aber Social Media kann die Terror-Aktivitäten um ein Stück beschleunigen“, erklärt Ednan Aslan, Professor für islamische Religionspädagogik am Institut für Islamisch-Theologische Studien. Es geht um anti-westliche Ressentiments aus verschiedenen Gründen heraus. Diese werden auch von unseren westlichen Moscheen gefördert. „Wenn sie gelernt haben, eine bestimmte Lebensweise abzuwerten, als unmoralisch zu verurteilen, ist es nur eine Frage der Zeit, diese Zivilisation vernichten zu wollen. Diese Rachegefühle fangen erst damit an, dass man eine bestimmte Gruppe als unmoralisch, unislamisch verurteilt.“
In der Lehre gibt es laut Aslan keine Unterschiede zwischen der radikalen Auslegung des Islams, dem Salafismus und dem Islam. „Sehr viele Imame und Seelsorger, die die Lehre des Salafismus eigentlich ablehnen, lehren in ihrer Moscheegemeinde eigentlich die gleiche Lehre. Was die Salafisten tun, ist, dass sie diese Lehre, die sie ständig predigen, umsetzen. Im Salafismus werden die Interpretationen immer radikaler.“
Für Ednan Aslan sei es nicht verständlich, was diese Leute in Europa wollen. „Wenn sie solche Werte verteidigen wollen, können sie das in Ländern wie Syrien oder Afghanistan tun. Dort sind Salafisten an der Macht, die solche Werte leben. Daher kann ich den Sinn nicht verstehen, dass Leute, die den Salafismus wollen, in Europa leben.“
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