Die Verabreichung eines morphinhaltigen Schmerzmittels soll nicht der Grund für den Tod eines 89-jährigen Patienten aus OÖ gewesen sein, wie ein neuropathologisches Gutachten nun feststellte. Die Ermittlungen in dem Fall sind aber noch nicht abgeschlossen, weitere Gutachten stehen noch aus.
Schwerwiegend waren die Anschuldigungen gewesen: Von einem „schwarzen Tag“ war die Rede im Krankenhaus Kirchdorf, als bekannt wurde, dass ein Spitalsarzt fristlos entlassen worden war. Der Grund: Er habe zwei schwerstkranken Patienten (65, 89) im Nachtdienst Überdosen des morphinhaltigen Schmerzmittels Vendal verabreicht.
Überdosis nicht Todesursache
Die Ermittlungen erhärteten diesen Verdacht aber bislang nicht. Nun gelangte ein neuropathologisches Gutachten bei der Staatsanwaltschaft Steyr ein, das den Spitalsarzt weiter entlastet. Demzufolge soll der Tod des älteren Patienten nicht durch eine Morphin-Überdosis eingetreten sein. Statt starker Atemprobleme und einem raschen Tod durch Ersticken sei der Patient nämlich erst acht bis neun Stunden später verstorben und nicht erstickt.
Nicht mehr festzustellen
Das Verfahren dauert aber noch an, weitere Gutachten stehen zum Zeitpunkt noch aus. Die Todesursache des zweiten Patienten festzustellen, ist beinahe unmöglich, da dessen Leichnam bereits vor Bekanntwerden der schweren Vorwürfe eingeäschert wurde.
Intrige steht im Raum
Auf das Spital könnten nun aber Schwierigkeiten zukommen: Der Spitalsarzt war, wie berichtet, fristlos entlassen worden, ohne dass man über die genauen Todesumstände Bescheid gewusst habe. Die Gesundheitsholding hatte von einem „schwarzen Tag in der Geschichte des Unternehmens“ geschrieben.
Diese Entlassung fechtet der Mediziner nun vor dem Landesgericht Steyr an, ein Verfahren ist bereits anhängig. Wegen Differenzen zwischen dem Beschuldigten und seiner Chefärztin steht sogar eine mögliche Intrige im Raum.
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