Der Primar des Suchtkrankenhauses Maria Ebene in Frastanz (Vorarlberg) hat sich dazu entschlossen, das Dienstverhältnis zu beenden. Eine sinnstiftende Arbeit sei unter diesen Umständen nicht möglich, meinte er am Freitag.
„Ich habe für mich nach reiflicher Überlegung aufgrund der medialen Berichterstattung der letzten Wochen die Entscheidung getroffen, dass so keine vertrauensvolle, sinnstiftende und wertschätzende Arbeit bzw. Zukunft mehr möglich ist und habe das Kuratorium der Stiftung Maria Ebene um die einvernehmliche Auflösung meines Dienstvertrages gebeten“, erklärte Primar Philipp Kloimstein in einer Aussendung am Freitagvormittag. Wie berichtet, wurde in jüngster Vergangenheit Kritik an der Stiftung laut. Bernhard Amann von der Drogenberatungsstelle „Ex und Hopp“ bemängelte die Führung der Ambulanz und einen angeblichen Fachkräftemangel, der dazu führe, dass einige Betten nicht besetzt werden könnten. Kloimstein wies die Vorwürfe zurück.
Dank an Primar
„Wir bedauern diesen Schritt sehr und bedanken uns gleichzeitig bei Primar Philipp Kloimstein für seinen großen Einsatz und sein unermüdliches Engagement für die Patient:innen und die Stiftung über die vergangenen rund fünf Jahre“, so Präsident Manfred Brunner stellvertretend für die Stiftung Maria Ebene. Es ist nun die Aufgabe der Stiftungsverantwortlichen in Abstimmung mit dem Land Vorarlberg, eine interimistische Leitung zu finden und gleichzeitig mittels öffentlicher Ausschreibung schnellstmöglich die Suche nach einer neuen, entsprechend qualifizierten Krankenhausleitung aufzunehmen. „Wir sind gerade dabei, das alles zu regeln. Aktuell sind alle Betten belegt und dank unserer hochmotivierten Mitarbeitenden läuft der Betrieb uneingeschränkt weiter. Primar Kloimstein hat uns hier auch seine volle Unterstützung für einen geregelten Übergang angeboten“, informiert Brunner abschließend.
Primar Kloimstein, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, trat seine Funktion als ärztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene im April 2020, in herausfordernder Zeit mit Beginn der Coronapandemie, an.
Stiftung Maria Ebene
Die Stiftung Maria Ebene mit Sitz in Frastanz ist das Vorarlberger Kompetenzzentrum mit überregionaler Bedeutung in allen Suchtfragen. Als Stiftung mit verschiedenen Aufgaben von der Prävention bis zur Behandlung von Suchterkrankungen ist sie Trägerin des Krankenhauses Maria Ebene, der Therapiestation Carina, der Beratungsstelle Clean in Bregenz, Feldkirch und Bludenz, der Abgabestelle Bregenz sowie der Präventionseinrichtung Supro - Gesundheitsförderung und Prävention – in Götzis.
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