Weil er im Bankfoyer eine Geldmaschine lange rattern gehört hat, verfolgte ein eingebürgerter Somalier in Wien eine 85-Jährige. Unweit der Bawag beraubte er die Frau brutal, brach ihr dabei fünf Rippen. Er fasst im Prozess zwölf Jahre Haft aus.
„Ich hab sie nicht angefasst. Sie ist einfach umgefallen“, beteuert der Angeklagte im Wiener Landesgericht. „Ein Zeuge spricht von einem sehr heftigen Stoß“, korrigiert Frau Rat. „Wenn er das sagt, dann muss es wohl passiert sein“, murmelt der Mann schließlich.
Es war ein höchst brutaler Angriff. Das Opfer, eine 85-jährige Wienerin, erlitt bei dem Raub unter anderem einen fünffachen Rippenbruch.
Ich hab gedacht, das muss viel Geld gewesen sein. Der Sound war ,Ratatatata‘. Viele Scheine.
Im Bankfoyer entschloss sich der Süchtige zu der Tat.
Was war passiert? Der Beschuldigte hielt sich am 16. August 2024 mit einem Freund in jenem Bankfoyer einer Bawag-Filiale auf, in der auch Frau Helga (Name geändert) ihr Geld behob.
Fünf einschlägige Vorstrafen
„Ich hab gedacht, das muss viel Geld gewesen sein. Der Sound war ,Ratatatata‘. Viele Scheine“, beschreibt der Täter, warum er den Entschluss gefasst hat, der alten Frau zu folgen. Unweit der Bank greift er sie an und entreißt ihr die Tasche mit dem Geld.
Angeblich, um damit seine Drogensucht zu finanzieren: „Ich wollte unbedingt Stoff“, sagt der fünffach einschlägig vorbestrafte Mann, der schon Verurteilungen wegen Betrug, Diebstahl, Körperverletzung und gefährlicher Drohung auf dem Konto hat.
Drogensucht mit AMS-Geld finanziert
„Wie haben Sie sich die Sucht finanziert?“, will die Richterin wissen. Antwort: „AMS und so.“
Im Prozess versucht er, Reue zu zeigen: „Ich schäme mich jeden Tag dafür, kann mich nicht einmal mehr im Spiegel anschauen.“ Der Schöffensenat glaubt ihm nicht: zwölf Jahre Haft, nicht rechtskräftig.
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