Bei Klatsch & Klartext

Martina Reuter: „Mit 50 will ich Millionärin sein“

Adabei Österreich
24.03.2025 05:00

Sie ist Mutter, Unternehmerin und neuerdings auch („OnlyFans“-) Model – wie Martina Reuter diesen Spagat hinkriegt, und womit sie ihre Zeit bestimmt nicht vergeudet, erzählte sie mir bei „Klatsch & Klartext“. 

„Krone“: Online kann man lesen, dass du von Beruf Styling-Expertin bist. Wie qualifiziert man sich denn als solche?
Martina Reuter: Ich finde, das bist du nur dann wirklich, wenn du eine Modeausbildung hast. Das hab ich ja, ich bin gelernte Modedesignerin und Schneiderin. Es gibt ja viele, die einfach nur gerne shoppen gehen und sagen, sie sind eine Style-Expertin, das finde ich total falsch. Das ist wie ein Make-up-Artist, der keine Friseurausbildung hat. Ich habe das mit 15 angefangen, die Modeschule gemacht und nachher nie was anderes. Ich bin dann sofort ins Ausland, wo ich tatsächlich in der Nähe von Stuttgart gearbeitet habe, bei ProSieben zuerst als Styling-Assistentin, dann als Styling-Chefin und habe die Moderatoren angezogen. Damals noch Arabella, Tobi Schlegl, Andreas Türck, Stefan Raab, Elton … Ich bin mit denen total eng, weil ich die natürlich jahrelang angezogen habe und das ist der Job Styling-Expertin. Das heißt, du ziehst Menschen an für gewisse Auftritte. Heute mache ich das im Fernsehen und berate auch normale Menschen oder Politiker. Also im Prinzip ziehen sich die Menschen von mir aus und ich zieh’ sie besser an, ganz einfach.

Bist du ein geradliniger Mensch oder hinterfragst du diesen Werdegang auch oft?
Nein, das war schon immer mein Traumjob und er ist es noch immer. Ich werde nie was anderes machen. Ich liebe diesen Job! Es ist einfach das Beste, was ich machen kann und das Beste, was zu mir passt. Ich habe ja eine Tochter, die wird 16 und ich hätte so gern, dass sie den gleichen Job macht. Und sie findet es schrecklich. Sie will Anwältin werden und ich denk’ mir so: „Um Gottes willen, wie langweilig.“ Auf der anderen Seite ist es gar nicht so schlecht, eine Anwältin in der Familie zu haben.

Ihr neues und drittes Buch „Ein Hintern kommt selten allein!“ hat sie im Auto eingesprochen.  (Bild: Urbantschitsch Mario)
Ihr neues und drittes Buch „Ein Hintern kommt selten allein!“ hat sie im Auto eingesprochen. 

Das ist ja amüsant, in den meiste Fällen wird’s umgekehrt sein. Apropos Kinder: Gibt es da manchmal Stress, wenn der Nachwuchs vom „OnlyFans“-Account der Mama in den Nachrichten liest?
Gar nicht. Die Kinder kennen mich ja, die wissen ja, dass ich eine verrückte Nudel bin. Und das finden die ja auch gut so! Sie finden es viel schlimmer, wenn ich irgendwie auf Instagram ein Foto mache und dabei meine Lippen nach vorne schiebe, so auf sexy, das finden sie ganz schlimm, weil sie sagen „Du schaust in echt gar nicht so aus“. Das finden sie schlimmer, als wenn ich mich im Bikini zeige oder so. Aber an sich sind die total cool damit, weil das ist ja auch ein Teil meines Lebens, und wie ich Geld verdiene. Und ich sage zu meinen Kindern „Hey, wir leben in 2025. So verdient man heutzutage Geld. Wenn ihr das nicht verstanden habt, dann müsst ihr euch irgendwie weiterentwickeln.“ Wenn du was entwickelst oder wenn du was hast an deinem Körper, was schön ist und die Menschen dafür Geld bezahlen, soll es doch nichts Schlimmeres geben.

Bist du auch verrückt genug, um der Öffentlichkeit zu verraten, ob auch du eine so spezielle Vorliebe wie Füße hast?
Ich finde Füße schrecklich, aber ich liebe gepflegte Hände, das gilt bei Männern und bei Frauen! Ich gehe jede Woche ins Nagelstudio. Aber nicht, weil ich das für den Job mache, sondern für mich. Und das mache ich, seitdem ich 17 bin. Ich finde das einfach das Geilste, was man haben kann. Ich finde auch bei Männern zum Beispiel so komische Nagelhaut und sowas … Das ist für mich total ein No-Go. Bei mir geht es auch nicht darum, wie ein Mann ausschaut, sondern ob der gepflegt ist oder nicht oder ob der was in der Birne hat. Aber Hände finde ich was. Da könnte ich glaube ich dafür schwach werden.

Einmal wöchentlich trifft man die fleißige Moderatorin im Nagelstudio an, wo sie sich Hände wie Füße polieren lässt und das, seit ihrem 17. Lebensjahr!  (Bild: Urbantschitsch Mario)
Einmal wöchentlich trifft man die fleißige Moderatorin im Nagelstudio an, wo sie sich Hände wie Füße polieren lässt und das, seit ihrem 17. Lebensjahr! 

Willst du jemals in Rente gehen?
Ich hasse das Wort Rente. Und wenn irgendwer in meiner Nähe „Rente“ sagt, stehe ich auf und gehe. Das ist ein Mindset, das ich überhaupt nicht verstehe. Ich meine, die Rente wäre für mich die Strafe meines Lebens. Würde ich nie machen. Ich werde bis zu meinem letzten Tag arbeiten, glaube ich. Bis ich tot umfalle.

Hast du Träume?
Ja, immer schon.

Darf ich fragen, welche?
Ich habe eigentlich gesagt, mit 50 bin ich Millionärin. Da arbeite ich darauf hin. Jetzt bin ich 45 – kann man sich ausrechnen, wie viel Zeit ich noch habe! Aber ja, eigentlich will ich Millionärin sein. Und ich will ein Business haben, das dann irgendwann für mich arbeitet, sodass ich nicht mehr so viel machen muss. Außerdem ich will in Amerika Fuß fassen und da bin ich ja gerade am besten Weg dahin.

Warum möchtest du das?
Weil ich es zu klein finde, nur in Europa zu denken. Ich habe das letzten Sommer entschlossen und bin allein als Tourist nach New York, obwohl ich null Kontakte habe. Und vor zehn Tagen war ich dann Model bei der New York Fashion Week, das war richtig krass. Und da sieht man einfach, es klappt mit eisernem Willen, nervig sein und Disziplin. Es hat niemand auf mich gewartet dort, allgemein wartet niemand auf einen im Leben! Ich sage immer, am Ende des Tages, egal was du tust, musst du deinen Kunden kennen. Du musst wissen, wer ist der Kunde, der das kauft, sich anschaut, der das sehen möchte? Ich hab mir also einen Flug zur Fashion Week gebucht und dann alle Designer dort kontaktiert und natürlich ist von niemanden was zurückgekommen außer von einer, die dann auch direkt den Zeitplan schon mitgeschickt hat! Meine Figur ist richtig breit für amerikanische Verhältnisse, aber ich bin „Best Ager“ und das ist, glaube ich, mein großer Vorteil, dass ich nicht jung bin.

Dabei liest man so häufig in den Kommentarspalten, „Promis würden doch gar nicht arbeiten, nur bei Events Wein trinken und sich fotografieren lassen“ …
Das ist für mich vergeudete Zeit. Networking funktioniert online. Du brauchst nicht mehr wen treffen, kann ich alles zuhause vom Computer aus machen. Ich verdiene kein Geld bei Events, so prominent, dass die mich bezahlen zu kommen, bin ich nicht, und Alkohol trinke ich generell keinen. Also gehe ich da nicht hin. Ich bin eine Mama, ich habe zu Hause zwei Kinder, die ich ins Bett bringe. Und ich bin Unternehmerin. Ich schreibe am Abend lieber Texte, Konzepte, berate, schreibe Emails und überlege mir neue Ideen.

Zwischen Mittagessen und ihrem nächsten Meeting trafen wir Reuter im 19. Bezirk auf ein Soda-Zitron. (Bild: Urbantschitsch Mario)
Zwischen Mittagessen und ihrem nächsten Meeting trafen wir Reuter im 19. Bezirk auf ein Soda-Zitron.

Warum bist du ein solcher Workaholic, wurde dir das vorgelebt?
Ich habe einen Opa, der lebt aber schon lange nicht mehr und der war Plattenchef von Polygram und Polydor. Der hat in Zürich gelebt, wenn ich bei dem zu Besuch war, war Elton John oder Bon Jovi da, die haben damals Musik rausgebracht. Das hat mich als Kind so unfassbar fasziniert, dass ich gesagt habe, ich würde gerne mein eigener Chef sein. Und ich finde übrigens, Workaholic ist ein Kompliment.

Stehst du eigentlich gerne in der Öffentlichkeit?
Ich empfinde das noch nicht einmal so! Wenn ich mal angesprochen werde, dann muss ich auch meistens direkt in die Beratung gehen wenn mich Leute an der Kassa beispielsweise fragen, ob ihnen dieser Look steht. Und negativ fällt’s natürlich in den sozialen Medien auf, wo Leute sich für gar nichts schämen – dabei sag ich immer bei bösen Kommentaren „Danke, dass du dir diese Zeit genommen hast“. Natürlich polarisiere ich mit meiner Mode, weil sie anders ist. Ich würde zum Beispiel nie Marken tragen, mit Gucci und Prada kannst du mich jagen! Ich hab mal von meiner Ex-Schwiegermutter eine Louis-Vuitton-Tasche geschenkt bekommen und die sofort zum Second-Hand-Laden getragen und mir dafür fünf Paar Billigsdorfer-Schuhe gekauft, find ich viel geiler.

Eine letzte Frage: Martina, wovor hast du denn Angst?
Ich habe, ehrlich gesagt, vor gar nichts Angst. Weil ich weiß, dass ich alles kann. Ich bin ein absolut furchtloser Mensch. Ich fahre so oft in der Nacht von Wien nach München, wie oft war ich um 3:40Uhr bei einer Tankstelle, wo fünf Truckfahrer waren, die mich längst übers Knie hätten legen können? Ich glaube, ich habe eine Ausstrahlung, ich kann groß werden wie ein Bär, die Leute haben eher vor mir Angst als umgekehrt. Das Schlimmste, was mir passieren kann, ist, dass mit meinen Kindern passiert. Das ist mein absolutes Heiligtum. Aber ansonsten habe ich wirklich vor nichts Angst!

Schönes Schlusswort, ich bedanke mich für das Interview!

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