Pleiten auf Rekordhoch

Handel am Abgrund: Drittes Umsatzminus in Folge!

Wirtschaft
21.02.2025 14:49

Der österreichische Handel steckt in der tiefsten Krise seit Jahren! Die Zahlen sind alarmierend: Drittes Umsatzminus in Folge, Tausende Jobs gestrichen und die Pleitenwelle rollt ungebremst weiter. Branchenvertreter schlagen jetzt Alarm und fordern dringend Rettungsmaßnahmen von der Politik. Sonst droht 2025 das totale Desaster!

„Für den gesamten österreichischen Handel brachte 2024 das dritte Jahr in Folge reale Umsatzrückgänge. Wir sind immer noch in der Krise, das kann man nicht wegreden“, sagt Branchensprecher Rainer Trefelik von der Wirtschaftskammer Österreich. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Umsätze sackten um 1,6 Prozent auf rund 307 Milliarden Euro ab. Das ist der dritte Rückgang in Folge - nach einem Minus von einem Prozent im Jahr 2023 und einem dramatischen Einbruch von 3,6 Prozent im Jahr 2022.

Die schwache Konjunktur hat nicht nur den Großhandel hart getroffen, sondern auch die Kauflaune der Konsumenten im Einzelhandel massiv gedämpft. Die Menschen sparen, wo sie können, und trauen sich nicht, ihr Geld auszugeben. Die Folge: Die Unternehmen leiden – und die Pleitenwelle rollt.

Branchensprecher Rainer Trefelik: „Wir sind immer noch in der Krise.“ Für heuer hofft er daher, dass der Aufschwung endlich kommt. (Bild: SEPA.Media | Martin Juen)
Branchensprecher Rainer Trefelik: „Wir sind immer noch in der Krise.“ Für heuer hofft er daher, dass der Aufschwung endlich kommt.

Pleiten auf Rekordniveau – Kika-Leiner war erst der Anfang!
Die Zahl der Insolvenzen im Handel hat ein neues Rekordhoch erreicht: Über tausend Fälle wurden gezählt – um 18 Prozent mehr als im Jahr davor. Prominentestes Opfer der Krise war der Einrichtungshaus-Riese Kika-Leiner. Doch auch 2025 geht es im gleichen Tempo weiter: Die Unterwäsche-Kette Palmers hat bereits Insolvenz angemeldet.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Lebensmittelhandel mit Plus, Möbelhändler mit Minus
Während der Lebensmittelhandel noch ein nominelles Umsatzplus von 4,3 Prozent verbuchen konnte und Drogerien eines von vier Prozent, sieht es in anderen Branchen düster aus. Der Grund: Die Menschen müssen essen und trinken und sich und ihren Haushalt reinigen – aber bei großen Investitionen sparen sie. Der Möbelhandel stürzte mit einem Minus von 9,4 Prozent ins Bodenlose. Auch der Sportartikelhandel kämpft mit einem Rückgang von 5,2 Prozent.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Die Preisentwicklung im Handel fiel insgesamt moderat aus. Bau- und Heimwerkerbedarf wurde sogar um 2,2 Prozent günstiger, Bekleidung um 1,3 Prozent und Online-Produkte um 0,4 Prozent. Stark verteuert hat sich hingegen Schmuck. Marktforscher Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft (iföw) erklärt: „Denken Sie daran, dass der Goldpreis im Vorjahr um über 20 Prozent erheblich gestiegen ist, was sich natürlich in den Preisen von Eheringen und Damen-Armbändern widergespiegelt hat.“

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Händler haben Tausende Jobs gestrichen
Die Einnahmenflaute hat auch auf dem Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen: Die Unternehmen haben im großen Stil Mitarbeiter abgebaut. Ein Minus von 0,8 Prozent klingt zwar gering, doch in absoluten Zahlen sind das über 4500 Jobs, die gestrichen wurden. Besonders hart traf es den Möbelhandel, gefolgt von Online-Anbietern und Elektrohändlern.

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Appell an die Politik: „Lasst die Betriebe arbeiten!“
Branchensprecher Trefelik hofft auf einen Aufschwung im heurigen Jahr, richtet aber auch einen dringenden Appell an die nächste Regierung und die EU: „Eine Lohnnebenkostensenkung wäre ein wichtiger Faktor – und auf europäischer Ebene ein Bürokratie-Abbau. Europa hat sich administrativ verlaufen – mit immer neuen Melde- und Berichtspflichten. Die Betriebe wollen arbeiten – bitte lasst sie auch arbeiten!“

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