Gefährliche Fotojagd

Ätna-Touristen ignorieren Behördenwarnungen

Web
21.02.2025 13:12

Auf der Jagd nach spektakulären Fotos überschreiten Touristen oft Grenzen. Das gilt auch im Fall von Tausenden Personen, die den derzeit rumorenden Vulkan Ätna auf Sizilien besteigen, um sich dort abzulichten. Unzählige schlecht ausgerüstete Urlauber ignorieren die Warnungen der Behörden, machen sich auf den Weg zum Krater und bringen sich so selbst in Gefahr, warnte der Katastrophenschutz.

Besonders beeindruckend bewegt sich aktuell die Lava vom 3000 Meter hohen und leicht verschneitem Ätna – und Hunderte von Videos von Tagesausflüglern, die das Gebiet erreicht haben, kursieren im Internet. Ein TikTok-Clip zeigt Dutzende von Touristen in der Nähe eines Lavastroms, der langsam den schneebedeckten Hang hinab fließt.

Leiter des Katastrophenschutzes schlägt Alarm
Siziliens Leiter des regionalen Katastrophenschutzes, Salvo Cocina, bezeichnete den Tourismus der letzten Tage am Ätna als „wild“ und „extrem gefährlich“ und warnte davor, dass Tagesausflügler, die von dem außergewöhnlichen Anblick angezogen werden, ihre Autos entlang der engen Straßen parken. Mit ihren Fahrzeugen blockieren sie die Rettungsdienste, die infolge nicht an die Hilfsbedürftigen herankommen, beklagen die lokalen Behörden.

In einem Post auf Facebook schrieb Cocina, der Menschenstrom habe einen Verkehrsstillstand verursacht. „Mit Einbruch der Dunkelheit wird die Situation extrem gefährlich, da die Gefahr von Stürzen groß ist“, so Cocina weiter.

Warnungen stoßen auf taube Ohren
Seine Warnung scheint jedoch auf taube Ohren zu stoßen. Acht Personen, darunter zwei Minderjährige, hatten sich am Montag bei einem Ausflug verirrt und wurden erst mehrere Stunden später gefunden. Am Sonntag hatte sich ein 48-jähriger Mann bei einem Sturz den Fuß gebrochen. Die Feuerwehr wurde gerufen, um den Einheimischen zu helfen und den Strom von Touristen und Tagesausflüglern aus Sizilien und anderen Ländern durch die überfüllten Straßen einzudämmen.

„Ich habe viele Fotos und Videos von Menschen gesehen, die sich gefährlich nahe an der Lava-Front aufhielten, sogar beim Skifahren“, sagte Carlo Caputo, der Bürgermeister von Belpasso, einer Ortschaft in der Nähe des Vulkans. „Das ist zwar visuell beeindruckend, aber auch sehr gefährlich, da die Lava in Wechselwirkung mit dem Schnee explosiv ist“, betonte Caputo.

Bereits seit Tagen gibt es am Ätna kleinere Eruptionen, begleitet von schwachen Erdstößen. Der Ätna, der im Osten der Insel Sizilien liegt, ist in den vergangenen Monaten wiederholt ausgebrochen. Das Gebiet um den Vulkan ist ein Naturpark und beliebt bei vielen Touristen. Seit 2013 gehört er zum Weltnaturerbe der UNESCO.

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