Sanierungsverfahren

Großhändler von Strumpfhosen ist jetzt insolvent

Die Fälligstellung eines Corona-Kredits machte den Gang vors Insolvenzgericht unausweichlich.

(Bild: New Africa)

Schon wieder eine Insolvenz im Unterwäschebusiness: Nachdem die Textilkette Palmers mit rund 51 Millionen Euro Passiva in die Pleite geschlittert war, erwischte es jetzt auch einen Großhändler für Strumpfhosen, Strumpfwaren und Wäsche aus Oberösterreich. Die Fälligstellung eines Corona-Kredits machte die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens unausweichlich.

Während die Investorensuche bei der in die Insolvenz geschlitterten Textilkette Palmers läuft, schlitterte am Freitag der nächste Unterwäschespezialist in die Pleite. Über die Oberndorfer Beinmoden-Vertriebs-GmbH in Wels wurde ein Sanierungsverfahren eröffnet.

Corona-Kredit über 450.000 Euro fällig gestellt
Laut KSV1870 belaufe sich die Überschuldung Großhändlers von Strümpfen, Strumpfwaren und Wäsche auf etwa 334.800 Euro. Als Insolvenzursachen werden unzureichende Deckungsbeiträge aus der Belieferung großer Handelsketten genannt. Zudem war nach dem Ableben des Gesellschafters im November 2023 das Unternehmen einige Monate ohne Führung gewesen. Jetzt wurde ein aws-Corona-Kredit über 450.000 Euro fällig gestellt, dazu kamen hohe Fixkosten – das besiegelte die Pleite.

Die Oberndorfer Beinmoden-Vertriebs-GmbH hat vor, den Betrieb fortzuführen. Unrentable Geschäfte sollen in der Zukunft vermieden werden, Mietflächen will man adaptieren und Überkapazitäten beim Personal abbauen. Gläubigern will man eine 20-Prozent-Quote bieten. „Diese Quote soll laut den Angaben im Insolvenzantrag aus der Fortführung und den laufenden Aufträgen erwirtschaftet werden“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870.