Integration gelingt

8000 Ukrainer jetzt in Oberösterreich daheim

Oberösterreich
21.02.2025 18:00

Die aus ihrem Land vertriebenen Menschen sind ein Vorbild in Sachen Integration: Deutschkurse und das AMS helfen den Ukrainern, sich bei uns eine Existenz und ein neues Leben aufzubauen. Das Land OÖ zieht nach drei Jahren eine Bilanz.

Fast auf den Tag genau vor drei Jahren hagelten gut 600 Kilometer von Oberösterreich entfernt Kugeln und Bomben auf ihr Land nieder: Russlands Putin startete einen Angriffskrieg auf die Ukraine, dessen Beginn sich am kommenden Montag zum dritten Mal jährt. Oberösterreich hat seither etwa 12.000 vertriebene Frauen, Männer und Kinder aus der Ukraine untergebracht und versorgt, aktuell leben noch immer 8000 Personen in unserem Bundesland.

„Zwei Drittel nicht von Leistungen der Grundversorgung abhängig“
Interessant: Die Ukrainer haben sich deutlich rascher als viele andere Flüchtlinge integriert, sagt Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP): „Von den knapp 8000 Ukraine-Vertriebenen sind zwei Drittel nicht mehr von Leistungen der Grundversorgung abhängig, sondern erhalten sich und ihre Angehörigen selbst.“ Konkret sei das mit einem Paket gelungen, das mit dem AMS geschnürt wurde. So gab es von Tag 1 an Deutschkurse unter dem Titel „Hallo in OÖ“, das Angebot der ehrenamtlichen Arbeit sowie Begegnungszonen.

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Zwei von drei Ukrainern in Oberösterreich erhalten sich und ihre Angehörigen selbst – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Wer sich integriert und leistungsbereit ist, kommt weiter.

Landesrat Christian Dörfel, ÖVP

3066 Ukrainer fanden Arbeit in Oberösterreich
Auch in den Arbeitsmarkt wurde erfolgreich vermittelt. 3066 Ukrainer sind aktiv beschäftigt, 479 Frauen und Männer befinden sich in einer Schulung. Arbeitslos waren zuletzt 662 Vertriebene. Mehrheitlich sind die Kriegsflüchtlinge in den Bereichen Handel, Produktion, Landwirtschaft und Gastro beschäftigt.

Viele Kinder unter Vertriebenen

1643 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind Kinder (bis 13 Jahre), 1276 sind Jugendliche und älter als 14 Jahre. Von den insgesamt in Oberösterreich gemeldeten 7930 Ukrainern sind 62 Prozent Frauen. Der Großteil der Vertriebenen lebt in privaten Quartieren. 

Nur ein ganz kleiner Teil will wieder nach Hause
AMS-Chefin Iris Schmidt erklärt: „Die steigende Zahl an Beschäftigten verdeutlicht, dass unsere Initiativen nachhaltig wirken und vielen Menschen eine neue berufliche Perspektive eröffnet haben.“ Laut einer Studie will der Großteil der Vertriebenen in Oberösterreich bleiben. Nur drei Prozent wollen fix wieder in ihre Heimat zurückkehren. 

Kommentar
So gelingt die Integration

Manche meinen ja, dass die Politik mit Einwanderern und Flüchtlingen zu hart umgeht. Wer nach Oberösterreich kommt und Sozialleistungen erhalten möchte, muss Deutsch lernen und einer Tätigkeit nachgehen. So einfach ist das. Das gilt für Syrer, Menschen aus Afghanistan, aber eben auch für die Vertriebenen aus der Ukraine.

„Krone“-Redakteur Robert Loy (Bild: Krone KREATIV)
„Krone“-Redakteur Robert Loy

Dass Integration im strenger werdenden Österreich funktionieren kann, zeigen diese Frauen und Männer. Sie sind fleißig, packen an, bemühen sich. Und so kann auch niemand etwas dagegen haben, wenn viele der Ukraine-Flüchtlinge für immer bei uns bleiben möchten.

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