Wenn am kommenden Mittwoch die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 zum zweiten Mal vom Weltraumbahnhof Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ins All startet, trägt Technik aus Niederösterreich maßgeblich zum Gelingen der Mission bei.
Denn die Firma Beyond Gravity produziert im Triestingtal die speziellen Isolierungen für die einzelnen Stufen der Rakete. Um die Abgassysteme der Raketen-Unterstufe vor der extremen Hitze, die beim Start entsteht, zu schützen, hat man im Werk in Berndorf, Bezirk Baden, eine spezielle Hochtemperaturisolation aus einem Glas- und Keramikgewebe entwickelt.
Enorme Hitze-Belastung
„Der Raketenantrieb muss für einige Minuten bis zu 1500 Grad Celsius aushalten. Das ist eine Temperatur,bei der Eisen zu schmelzen beginnt“, erläutert Wolfgang Pawlinetz, Mitglied der Geschäftsführung von Beyond Gravity Austriia und Leiter des Thermal- und Mechanismengeschäfts des Unternehmens, die Belastungen, welchen das Material bei dem Weltraumabenteuer ausgesetzt ist.
Satelliten ins All transportiert
Auch in der Oberstufe der Ariane 6 sind Spezialisolierungen aus Berndorf verbaut. Diese bestehen aus Glasgewebe und Polymerfolien, einer kostengünstigen Alternative zu herkömmlichen Keramikprodukten. Diese Folien kommen nahe dem sogenannten Vinci-Triebwerk zum Einsatz. Dieses wird während der Mission bis zu viermal gezündet, um Satelliten an verschiedenen Punkten im Weltall auszusetzen.
Ein eigener Zugang zum Weltraum ist für Europa immens wichtig. Spitzentechnologie aus Österreich trägt wesentlich zum reibungslosen Funktionieren der europäischen Trägerrakete Ariane 6 bei.
Wolfgang Pawlinetz, Beyond Gravity Austria
Bild: Foto © Gerry Nitsch
Bei Forschung an der Spitze
Niederösterreich hat bei technischen Entwicklungen für Weltraumtechnologien in Österreich eine führende Rolle übernommen und kooperiert dabei eng mit der europäischen Weltraumagentur ESA. Beyond Gravity ist der größte Raumfahrtzulieferer im Land. Das Unternehmen beschäftigt österreichweit 240 Mitarbeiter, im Werk in Berndorf sind knapp 25 Spezialisten im Einsatz.
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