Investor im Interview

„Gier ist gefährlich – man muss hungrig sein!“

Tirol
23.02.2025 14:00

Im „Krone“-Interview spricht der Tiroler Unternehmer Christian Jäger, auch bekannt als „Business-Angel“ in der TV-Sendung „2 Minuten 2 Millionen“, über seine Vorlieben und Abneigungen.

„Krone“: Am 20. Februar 2025 startete die neue Staffel der Puls4-Start-up-Show namens „2 Minuten 2 Millionen“. Sie nehmen erneut als „Business-Angel“ auf einem Investoren-Stuhl im Studio Platz. Was können Sie uns schon über die 12. Staffel verraten?
Christian Jäger: Die neue Staffel wird total interessant. Zum einen sind wir jetzt sechs Juroren, zum anderen ist die Auswahl der Start-ups sehr gut.

Jäger ist weltweit gut vernetzt und holt sich auch gerne Ratschläge von Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger. (Bild: Hammann Recka)
Jäger ist weltweit gut vernetzt und holt sich auch gerne Ratschläge von Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger.

In der Sendung fallen Sie gerne mit Ihren lockeren Sprüchen auf. Wie locker sehen Sie Ihre Teilnahme?
Ich bin, wie ich bin. Ich lache gerne und habe eine lockere Lippe. Aber ich kann und will mich, auch vor einer Kamera, nicht verstellen. Grundsätzlich bin ich ein seriöser Mensch und es ist mir wichtig, dass Zusagen eingehalten werden und man sich auf meine Handschlagqualität verlassen kann.

Was braucht man, um es nach oben zu schaffen?
Vor allem sehr viel Durchhaltevermögen und eine dicke Haut. Aber ganz wichtig sind auch die Leute um einen herum. Deswegen mag ich die Bezeichnung „Selfmade-Millionär“ nicht. Nur durch ein gutes Team und durch die gute Zusammenarbeit kann man es ganz nach oben schaffen. Gut ist es auch, einen starken Partner in der Privatbeziehung zu haben, der dir den Rücken freihält. Und Leute, die dich ein bisschen protegieren oder dir bei der Finanzierung helfen. Aber das Wichtigste ist wirklich, sich von den Neinsagern und Bedenkenträgern fernzuhalten. Denn man kann immer 100 Gründe finden, warum etwas nicht geht. Aber es ist auch keine Schande, wenn man einmal hinfällt. Wichtig ist nur, dass man wieder aufsteht und weitermacht.

Fitness-Fans: Christian Jäger (Mitte) mit Schauspieler Ralf Moeller und dem Alfa-Fitness-Chef Alois Fauster (rechts). (Bild: Hammann Recka)
Fitness-Fans: Christian Jäger (Mitte) mit Schauspieler Ralf Moeller und dem Alfa-Fitness-Chef Alois Fauster (rechts).

Sie leiten eine Firmengruppe mit 27 Unternehmen. Mit der „milongroup“ und mit den EMS-Fitnessgeräten EasyMotionSkin sind Sie auch im Bereich Fitness tätig. Kam dies durch ihre Freundschaft mit Arnold Schwarzenegger und Bodybuilder Ralf Moeller?
Mit Ralf bin ich wirklich eng befreundet. Wir haben uns durch Zufall kennengelernt und haben mittlerweile eine wirkliche Männerfreundschaft, die aber auch im Geschäftlichen weitergeht. Mit Arnold habe ich eine sehr gute Bekanntschaft. Und ich glaube, dass ich in seinen Augen schon auch jemand bin, der sein Ding sehr ordentlich macht. Ich höre gerne auf seine Ratschläge und unterstütze auch seit vielen Jahren seine Charity-Aktivitäten.

Zur Person

Vollblut-Unternehmer Christian Jäger vereint in der gleichnamigen Unternehmensgruppe ein Konglomerat aus zahlreichen Unternehmen unter einem Dach. Das Portfolio des gebürtigen Tirolers umfasst Verlagsservices, Immobilien, Risikokapital, Sportlermanagement und Medtech-Projekte, wie den auf Elektrostimulation basierender Fitness-Anzug EasyMotionSkin. Jäger, der heuer im August 60 Jahre alt wird, lebt in Seefeld und ist Vater von drei Kindern. 

Mit 22 Jahren haben Sie sich selbstständig gemacht. Gibt es etwas, das Sie mit dem Wissen von heute anders machen würden?
Also ich muss sagen, das Allerschlimmste für mich war, dass ich einmal vergessen habe, rechtzeitig „Ja“ zu sagen. Ich hatte für eine meiner Firmen, die im Lotto-Bereich tätig war, ein Riesenangebot im dreistelligen Millionenbereich. Ich habe aber zu lange abgewartet und dann kam der Lotto-Staatsvertrag und das Bewerben wurde verboten. Von diesem Tag an war die Firma fast wertlos. Aber im Geschäftsleben darf man eben auch nicht zu gierig sein.

Muss man, um erfolgreich zu werden, nicht ein bisschen Gier sein Eigen nennen?
Nein, man muss absolut nicht gierig, sondern viel mehr hungrig sein. Gier ist gefährlich. Wenn man zu gierig ist, kann man auch ganz schnell komplett pleitegehen. Darum macht es mehr Sinn, hungrig zu sein.

Beim Interview mit der „Krone“ im EasyMotian Skin-Dome in Seefeld sagte Jäger: „Obwohl ich 14 Stunden am Tag arbeite, habe ich eines der schönsten Leben.“ (Bild: Hammann Recka)
Beim Interview mit der „Krone“ im EasyMotian Skin-Dome in Seefeld sagte Jäger: „Obwohl ich 14 Stunden am Tag arbeite, habe ich eines der schönsten Leben.“

Sie haben den Bau einer Schule in Afrika (Sierra Leone) für bis zu 700 Kinder finanziert. Die Schule haben Sie zu Ehren Ihres 2011 verstorbenen Vaters „Dr. Manfred Jäger School“ genannt. In zwei Wochen ist der Spatenstich für eine zweite Schule in Tansania. Wissen Sie schon den Namen der Schule?
Wenn es meine finanziellen und gesundheitlichen Verhältnisse zulassen, werde ich jedes Jahr eine Schule eröffnen und sie „Dr. Manfred Jäger School“ nennen. Mein Vater war ein wunderbarer und feiner Mensch. Er hat nie gepusht, sondern Ratschläge gegeben und war immer und überall hilfsbereit. Deshalb möchte ihn mit den Schulen in Verbindung bringen. Die Projekte laufen unter Waris Diries „Desert Flower Foundation“.

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