In St. Pölten wird der öffentliche Verkehr neu ausgeschrieben – und das, obwohl die finanzielle Unterstützung von Bund und Land ungewiss ist. Fallen Elektrobusse dem Sparstift zum Opfer?
Der Stadtbus Lup wird in St. Pölten auf neue Beine gestellt. Daran führt kein Weg vorbei, denn das bestehende System läuft 2027 aus. Seit drei Jahren wird an einem neuen Konzept getüftelt, am Montag soll in der Stadtsenatssitzung die Beauftragung für die Ausschreibung beschlossen werden. Obwohl die Planungen bereits so lange laufen, stehen am Ende große Fragezeichen – vor hinter der Finanzierung.
Der Lup soll elektrisch werden. Unsere wachsende Stadt braucht aber auch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Dieser Ausbau hat für mich höchste Priorität.
Bürgermeister Matthias Stadler
Keine Einigung
Denn trotz intensiver Verhandlungen gebe es noch keine Einigung mit Bund und Land, ob die Drittelfinanzierung weiter fortgeführt werden kann. Aus aktueller Sicht müsste St. Pölten den Betriebsabgang allein tragen – für die finanziell angeschlagene Landeshauptstadt ein riesiges Problem. „Wir haben die Hoffnung, dass mit der neuen Bundesregierung und einem handlungsfähigen Verkehrsminister neuer Schwung in die Sache kommt und wir unsere bisherigen Partner wieder ins Boot holen können“, erklärt dazu Bürgermeister Matthias Stadler.
Förderung ausgelaufen
Zu der ungeklärten Finanzierungsfrage gesellt sich noch ein weiteres Problem: Die bisherigen Förderungen des Bundes für den Umstieg auf E-Busse laufen aus. Neben dem Ausbau des Netzes hätte der Elektroantrieb eine der wesentlichsten Neuerungen sein sollen. Nun kann man den Verbleib bei den günstigeren Dieselbussen nicht mehr ausschließen.
Zunächst Basisversion
Um rechtzeitig im Sommer 2027 in Betrieb gehen zu können, müsse laut Rathaus die europaweite Ausschreibung trotz dieser Unklarheiten vorangetrieben werden. Sie soll nun möglichst flexibel gestaltet werden. Eine für die Stadt leistbare Basisvariante könne bei späterer Einigung mit Bund und Land dann stufenweise erweitert werden.
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