Im Schulbereich droht das nächste Problem. Denn in den kommenden Jahren werden rund 700 Sonderpädagogen und -Pädagoginnen in den Ruhestand wechseln. Während SPÖ vor drohender Personalknappheit warnt, setzt Bildungslandesrätin auf Quereinsteiger. Bedarf an Schulen steigt.
Exakt 1182 Sonderpädagogen standen im vergangenen Schuljahr in Oberösterreichs Klassenzimmern. Mehr als die Hälfte, nämlich knapp 700, könnten in den kommenden fünf Jahren in Pension gehen. Das geht aus einer SPÖ-Landtagsanfrage an LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) hervor.
So viele können gehen
Für die Berechnung wurde angenommen, dass alle dieser Lehrkräfte zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit 62 Jahren in den Ruhestand treten. Der größte Abgang wird mit 162 Pensionierungen für 2027 prognostiziert, bis 2030 soll sich die Zahl auf insgesamt 687 belaufen. Für SPÖ-Bildungssprecherin Doris Margreiter Grund zur Warnung: „Damit der Anforderungsdruck auf die bestehenden Sonderpädagogen nicht noch größer wird, müssen bereits jetzt entsprechende Maßnahmen gesetzt werden. Ansonsten drohen unsere bestehenden Sonderpädagogen auszubrennen“, fordert Margreiter eine „Personaloffensive“.
Es müssen Maßnahmen her, damit der Druck auf die bestehenden Sonderpädagogen nicht noch größer wird, da sie sonst auszubrennen drohen.
Doris Margreiter, SPÖ-Bildungssprecherin
Quereinsteiger gesucht
Bildungsreferentin Haberlander lässt in ihrer Anfragebeantwortung wissen: „Die Bildungsdirektion OÖ wird sich bemühen, dass der Bedarf durch die künftige Möglichkeit, auch im Sonderpädagogikbereich Quereinsteiger anstellen zu können, und durch schulorganisatorische Maßnahmen auch in den nächsten Jahren abgedeckt werden kann.“
Im mehr Kinder haben Förderbedarf
Der „Bedarf“, also die Anzahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf wie etwa einer Autismus-Diagnose, ist im aktuellen Schuljahr auf 6119 Schüler gestiegen. Im Jahr davor hatten 5631 Schulkinder sonderpädagogischen Förderbedarf.
Dass durch die Pensionierungswelle unter den Lehrern ein Personalengpass entstehen wird, glaubt die Schulqualitätsmanagerin für Sonderpädagogik in OÖ, Susanne Kaltenböck, nicht: „Fortbildungen und die neue Lehramtsausbildung mit Inklusionsschwerpunkt werden das abfangen können.“
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