In Weidels Wohnort

Rechts und Links gehen wegen AFD aufeinander los

Außenpolitik
22.02.2025 21:03

Eine Demonstration unter dem Namen „Gegen den Rechtsruck“ hat am Samstag für chaotische Szenen in Einsiedeln, dem Schweizer Wohnort von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel, gesorgt. Denn nach Aufrufen in sozialen Medien fanden sich bald auch Gegendemonstranten ein. Es habe „Provokationen und Handgreiflichkeiten“ gegeben, berichtete die Polizei. Es kam zu mehreren Festnahmen. 

Größere Ausschreitungen seien laut Polizei aber verhindert worden. Die fünf Festgenommenen hätten verbotene Gegenstände dabeigehabt oder sich nicht an polizeiliche Weisungen gehalten, hieß es weiter. Sie seien angezeigt worden.

Hunderte Demonstranten auf beiden Seiten
Die Polizei, die mit einem Großaufgebot im Einsatz war, sprach von rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Demonstration gegen rechts und mehreren Hundert Gegendemonstranten. Es gab keine Anzeichen, dass Alice Weidel vor Ort war. Weidels Schweizer Frau lebt mit den beiden Kindern, die das Paar gemeinsam aufzieht, in der Ortschaft. Die AfD-Politikerin verbringt nach eigenen Angaben einen Teil ihrer Zeit vor Ort. Sie hat außerdem einen Wohnsitz in Überlingen am Bodensee, wie sie kürzlich bestätigte.

Einsiedeln rund 45 Kilometer südlich von Zürich hat rund 10.000 Einwohner. Berühmt ist der Ort wegen seines mehr als 1000 Jahre alten Klosters, einer Benediktinerabtei. Es ist der bedeutendste Wallfahrtsort der Schweiz.

Protest für „Welt mit Vielfalt“ – aber auch für die AfD
„Wir kämpfen für eine Welt mit Vielfalt und ohne Faschismus“, sagte eine Rednerin von „Bündnis gegen Rechts“ bei einer Kundgebung. Weidel betreibe eine Politik der sozialen Kälte. Auf einem Plakat war „Weidel raus“ zu lesen. Die Gegendemonstranten buhten die Teilnehmer aus und beschimpften sie, wie in Videos zu sehen war. Einige skandierten Unterstützerrufe wie „AfD, AfD“.

Offener Brief an Alice Weidel
Vor der Demonstration gab es bereits eine Briefaktion mit Kritik an Weidel, wie der Landschreiber von Einsiedeln, Patrick Schönbächler, auf Anfrage bestätigte. Auch im Amt sei ein offener Brief eingetroffen. Darin wurde Weidel aufgefordert, das Land zu verlassen – samt einem nachgeahmten Rückflugticket.

Eine ähnliche Aktion hatte es vor einigen Wochen auch in Deutschland gegeben: Die an Flugtickets erinnernden Flyer hatten im Jänner bundesweit für Empörung gesorgt. Sie richteten sich an „illegale Einwanderer“. Der AfD-Landesverband Baden-Württemberg hatte mitgeteilt, es handle sich um eine Wahlkampfaktion des Kreisverbandes Karlsruhe. Laut der Linken tauchten die Flyer in Briefkästen von Menschen mit Migrationshintergrund auf.

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