Guten Morgen

Dunkles Quartett | Regierungs-Limbo

Dunkles Quartett. Drei Herren in dunkel-dunkelblauen Anzügen, mit weißen Hemden und dunkel-dunkelblauer beziehungsweise dunkelgrauer Krawatte, daneben eine Dame in schwarzer Hose, weißer Spitzenbluse und mittelblauem Jackett: Nein, kein Begräbniszug am Zentralfriedhof, sondern das mutmaßliche neue Führungs-Quartett im Staate Österreich, das sich erstmals gemeinsam in der Hofburg der Öffentlichkeit präsentiert. Denn der amtierende Bundespräsident Alexander van der Bellen empfing (in Dunkelblau/Dunkelblau/Weiß) den mutmaßlichen künftigen Bundeskanzler Christian Stocker (in Dunkelblau/Dunkelblau – inklusive Weste/Weiß), der seine mutmaßlichen Koalitionspartner Andreas Babler (In Dunkelblau/Dunkelgrau/Weiß) und Beate Meinl-Reisinger (in Schwarz/Mittelblau/Weiß) mitgebracht hatte. Das wären die objektiven Fakten. Was wir am Samstag nicht erfahren durften: Was sie gemeinsam für die Republik vorhaben. Oder ob das dunkle Quartett etwa die blau verpackte Kristall-Eule, die Herbert Kickl einst als Weisheitssymbol dem Präsidenten geschenkt hat, bewundert hat? Kaum anzunehmen. So bleibt als Weisheit: Wir haben erfahren, dass die drei Möglicherweise-Koalitionäre „auf der Zielgeraden“ sind, dass sie dem Bundespräsidenten in seiner Forderung nach Kompromissen nachkommen wollen. Und was sprach der Präsident selbst? Es ginge jetzt auch darum, die Stimmung im Land zu sanieren. Ja, wie dieses dunkle Quartett die Sonne ins Land zurück bringt – das wird für die neue Regierung wahrscheinlich das härteste Stück Arbeit. 

Regierungs-Limbo. Welche Windungen und Wendungen dieses noch junge Jahr schon gebracht hat! In den USA schreckt Präsident Donald Trump die Europäer täglich neu auf. In Deutschland wird nach den heutigen Wahlen wohl bald Unions-Kandidat Friedrich Merz anstelle des gescheiterten SPD-Ampel-Kanzlers Olaf Scholz regieren. Und in Österreich? Haben wir seit gestern die relative Gewissheit, dass Merz-Parteifreund Christian Stocker an der Spitze der ersten österreichischen Ampel, der türkis-rot-pinken Zuckerlkoalition, wie man sie mittlerweile auch schon in deutschen Medien nennt, regieren wird. Doch was heißt Gewissheit? Im Zeitraffer: Bis Anfang Jänner, 14 Wochen nach der Nationalratswahl, schien der regierende Karl Nehammer auch künftiger ÖVP-Bundeskanzler zu sein. Dann ließen die Neos die Verhandlungen platzen, Nehammer verschwand in der Versenkung. Seither führt Außenminister Alexander Schallenberg interimistisch die Regierung. Knapp sechs Wochen lang glaubte das Land, der blaue Wahlsieger Herbert Kickl wäre nächster Bundeskanzler. Bis ihm selbst klar war, dass weder der potenzielle Koalitionspartner ÖVP noch er selbst über die zu hoch gelegte Latte würde springen können. Mittlerweile liegt die Latte ganz ganz tief. Drüberspringen wird das Trio Stocker/Babler/Meinl-Reisinger dennoch kaum. Man freut sich schon, wenn sie im Regierungs-Limbo wenigstens unter der Latte durchschlüpfen.

Kommen Sie gut durch den Sonntag!

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